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Sozialverband: Aegidius-Haus muss weiter bestehen bleiben

Pflegende Eltern in Niedersachsen sind nach Angaben des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) stark verunsichert, da es aus ihrer Sicht noch immer kein klares Signal zum Erhalt des Aegidius-Hauses in Hannover gibt. Die Kurzzeitpflegeeinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen brauche dringend eine stabile Grundfinanzierung, forderte der SoVD am Montag gemeinsam mit dem Landesverein pflegender Angehöriger „wir pflegen e.V.“ und dem Lionsclub Hannover.

Die Fraktionen von SPD, CDU und Grünen im Landtag müssten alles dafür tun, damit das Haus weiterbestehen könne, hieß es. Das Aegidius-Haus ermögliche pflegenden Familien dringend benötigte Entlastung und vielen Frauen die Weiterführung ihrer Berufstätigkeit. „Wir Eltern wissen seit Monaten nicht, ob die nächste Zeit zum Durchatmen und Kraft tanken noch möglich ist und fühlen uns von der Politik alleingelassen“, sagte Christiane Hüppe, pflegende Mutter und Vorstandsmitglied vom Landesverein „wir pflegen e.V.“.

Für Donnerstag kündigten die Betroffenen für 11 Uhr eine Kundgebung auf dem „Platz der Weltausstellung“ in der Innenstadt von Hannover an. Einige Landtagsabgeordnete hätten dafür bereits jetzt ihr Kommen zugesagt, hieß es.

Das Aegidius-Haus in Hannover war vor zehn Jahren als Modellprojekt für Kinder und Jugendliche mit einer schweren Behinderung gestartet. Die Einrichtung im Stadtteil Bult nimmt die Kinder und Jugendlichen für bis zu drei Wochen zur Kurzzeitpflege auf. Die Förderung des Landes für das Projekt in Höhe von 300.000 Euro pro Jahr lief Ende September aus. Zwischenzeitlich hatte das Land seine Zuschüsse verlängert und bis zum 30. April aufrechterhalten. Der Träger des Hauses – die Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt – hatte erklärt, bis dahin neues inhaltliches Konzept vorzulegen. Land und Stiftung ringen bereits seit mehreren Jahren um die Zukunft des Hauses.