Der Petitionsausschuss des niedersächsischen Landtags hat am Mittwoch dem Landtag die Erwägung einer Petition zum Erhalt des Aegidius-Hauses in Hannover empfohlen. Der Landesregierung werde damit nahegelegt, sich mit einer Landesunterstützung der Einrichtung zur Pflege junger Menschen mit schweren Behinderungen intensiv auseinanderzusetzen, teilten die Fraktionen von SPD und Grünen mit. Ziel sollte demnach eine neue finanzielle Basis für die Einrichtung sein.
Mit seinem Votum unterstützt der Ausschuss die Pläne der Einrichtung zur Weiterentwicklung ihres Hilfsangebotes. Diese sollen eine bessere Auslastung unter anderem durch Öffnung für volljährige Gäste erreichen. Niedersachsens Sozialminister Andreas Philippi (SPD) hat den Angaben zufolge eine zweijährige finanzielle Unterstützung des Landes für die Umsetzung des Konzepts angekündigt.
„Das Aegidius-Haus ist eine wichtige Stütze für schwerkranke Kinder und ihre Eltern, welches nicht nur erhalten, sondern weiterentwickelt werden soll“, sagte die Sprecherin der SPD-Fraktion für Petitionen, Annette Schütze. Für die Grünen ergänzte Sina Beckmann, das Haus sei als Anlaufstelle unverzichtbar: „Es bietet nicht nur dringend benötigte Kurzzeitpflege, sondern auch gezielte Förderung und schulische Begleitung. Damit ist es weit mehr als eine Pflegeeinrichtung – es ist ein Ort, an dem Förderung, individuelle Betreuung und Bildung Hand in Hand gehen.“
Das Aegidius-Haus in Hannover war vor zehn Jahren als Modellprojekt für Kinder und Jugendliche mit einer schweren Behinderung gestartet. Die Einrichtung im Stadtteil Bult nimmt die Kinder und Jugendlichen für bis zu drei Wochen zur Kurzzeitpflege auf. Die Förderung des Landes für das Projekt in Höhe von 300.000 Euro pro Jahr lief Ende September aus. Zwischenzeitlich hatte das Land seine Zuschüsse zeitlich begrenzt verlängert. Der Träger des Hauses – die Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt – legte im Gegenzug ein neues inhaltliches Konzept vor. Land und Stiftung ringen bereits seit mehreren Jahren um die Zukunft des Hauses.