Artikel teilen:

Söders Kirchenkritik auf dem CSU-Parteitag

Auf dem CSU-Parteitag am Samstag (8. Februar) hat der bayerische Ministerpräsident und CSU-Parteichef Markus Söder deutliche Kritik an den Kirchen geäußert – manche Kommentatoren werteten es sogar als Drohung. Ohne konkret inhaltlich darauf einzugehen, dürften die kritischen Wortmeldungen der zwei großen Kirchen zum Abstimmungsverhalten der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag bei der Verschärfung der Asylpolitik Auslöser für Söders Aussagen gegen Ende seiner rund einstündigen Rede gewesen sein. Der Evangelische Pressedienst (epd) dokumentiert die Aussagen im Wortlaut:

“Als engagierter Christ einfach eine Bitte an unsere Kirchen, weil es da immer wieder Diskussionen gibt. Bayern steht zu den Kirchen wie kaum ein anderes Bundesland. Wir sind wohl das kirchenfreundlichste Bundesland in Deutschland. Sei es mit Kreuzen, Religionsunterricht, Steuern, Gehältern übrigens, die bezahlt werden, und auch die Feiertage (…). Das macht sonst übrigens keiner.

Deswegen eine doppelte Bitte: Zum einen, vielleicht kümmert ihr euch – das sage ich jetzt als Christ – (…) manchmal auch um die ein oder anderen mehr christlichen Themen. Ich würde mir mehr Einsatz für den Paragrafen 218, den Lebensschutz, wünschen. Wäre vielleicht gar nicht so schlecht.

Ich weiß, wie plural Kirchen organisiert sind, deswegen keine Kritik, aber vielleicht als kleinen Merkposten, nicht vergessen, wer am Ende noch an der Seite der Institution Kirche steht. Es sind nämlich wir. Nicht, dass irgendwann man ganz plötzlich alleine steht. Denkt mal drüber nach.

Wir wollen Partner der Kirchen sein. Wir wollen auch Kirchen im Staat haben. Aber macht es uns manchmal nicht zu schwer! Und macht es vielen eurer gläubigen Christen nicht zu unsicher. Das wäre mein dringender Wunsch und Appell an die Kirchen. Danke.” (0455/10.02.2025)