Frank Engelbrecht bereitet sich schon auf das große Event vor. Wenn Deutschland am kommenden Donnerstag gegen Polen antritt, dann lädt der Hauptpastor von St. Katharinen zum großen Public Viewing ein. An einem eher ungewöhnlichen Ort soll dann der erhoffte Sieg der Nationalmannschaft über die Bildschirme flimmern: Auf dem Kirchhof unter freiem Himmel verfolgen die Besucher das Gruppenspiel der DFB-Elf.
Es hat an St. Katharinen schon Tradition, die deutsche Nationalmannschaft zu unterstützen. „Zu den vergangenen großen Turnieren haben wir ebenfalls eingeladen“, sagt Engelbrecht. Auch dieses Mal wird das Public Viewing zusammen mit der Galerie „Architektursalon Hamburg“ angeboten. Bevor abends um 21 Uhr die Profis spielen, treten zunächst die Hamburger Hobby-Kicker an. Engelbrecht organisiert ein großes Turnier Tipp-Kick-Turnier. Damit der Andrang nicht zu groß wird, bittet der Hauptpastor um eine Anmeldung per E-Mail an kontakt@katharinen-hamburg.de.
Pastoren spielen gegen Imame
In diesem Sommer lädt St. Katharinen nur zweimal zum Fußball ein. Neben dem Spiel Deutschland–Polen soll das Finale gezeigt werden. „Wir haben in diesem Jahr sehr viele andere Projekte in der Planung“, begründet Engelbrecht. Ganz ausfallen lassen wollte er das Public Viewing aber auf keinen Fall. Es sei auch eine „Hommage“ an das vom Terror gebeutelte Frankreich. Ein ganz besonderes Spiel läutet übrigens den Finaltag ein. Auf dem Bolzplatz in der Hafencity treten Imame gegen Pastoren an. Dabei sind die Pastoren gefordert. Im vergangenen Jahr verloren sie das Match mit 1:2.
Auch in der Bugenhagengemeinde Nettelnburg in Bergedorf schaut die Gemeinde gemeinsam Fußball – dank einer Initiative von fünf Vätern von Kita-Kindern. „Sie haben die Organisation übernommen“, berichtet Pastor Hartmut Sölter. Es laufen die Spiele der deutschen Mannschaft. Zum Beginn hält Sölter an jedem Abend eine Andacht. Die Themen sollen sich an den Fußball anlehnen, etwa „Gottes Anstoß fürs Leben“, so der Pastor. Für die ersten Spiele rechnet er mit etwa 20 Besuchern. Später im Turnier, wenn sich das kirchliche Public Viewing erst einmal herumgesprochen habe, hofft er auf 50 Besucher. Immer dabei sein wollen etwa zehn junge Flüchtlinge aus Eritrea, die regelmäßig mit Jugendlichen aus der Gemeinde Fußball spielen. Zur EM wollen sie alle gemeinsam mitfiebern.