An Weihnachten muss laut dem evangelischen Pfarrer und Bestseller-Autor Werner Tiki Küstenmacher („Simplify your life“) nicht alles perfekt sein. „Man muss da wirklich nicht so pingelig sein“, sagte Küstenmacher im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). An Weihnachten werde der Geburtstag von Jesus gefeiert. „Er ist in einem Stall geboren, da war es bestimmt nicht aufgeräumt und geputzt.“ Diesen Charme von Weihnachten könne man sich abschauen.
Auch bei der Geschenkeauswahl sollte man sich keinen unnötigen Stress machen. Es sei ein Irrglaube, dass ein Geschenk unbedingt zum Beschenkten passen müsse, sagte Küstenmacher, der in Gröbenzell bei München lebt. „Ich finde es schön, etwas zu schenken, was einem selbst gefällt – weil man damit die eigene Begeisterung für ein Buch oder einen Film an jemanden weitergibt.“ Er selbst möge es, gemeinsame Zeit zu verschenken, etwa einen gemeinsamen Theater- oder Konzertbesuch.
Er rate aber unbedingt davon ab, notwendige Anschaffungen – etwa ein Fahrrad oder einen Computer – als Geschenk zu verpacken. Weihnachtsgeschenke sollen eher symbolischer Natur sein, findet Küstenmacher. „Wenn jetzt der eine unbedingt ein neues Fahrrad braucht, dann müsste der andere mit Gewalt auch ein großes, teures Geschenk bekommen. Das bringt aber nur Stress.“ Notwendige Sachen sollte man dann kaufen, wenn man sie brauche – und nicht auf Weihnachten warten.
Um Enttäuschungen und Missverständnisse zu vermeiden, gibt es bei den Küstenmachers um den ersten Advent eine Familienkonferenz. „Wir sprechen dann darüber, was wir besser machen können und was uns genervt hat beim letzten Mal“, sagte Küstenmacher. Das Weihnachtsessen könne man sich auch liefern lassen oder etwas Einfaches kochen, und nicht die ganze Verwandtschaft müsse zu Besuch kommen und die Wohnung vollstopfen. Die Familienfeier könne auch einfach in den Sommer verlegt werden. (01/3895/29.11.2023)