Die Ernst von Siemens Kunststiftung hat zwei Kunstwerke für die Stiftung Friedenstein Gotha und die Alte Nationalgalerie in Berlin erworben. Damit habe sie die Rückkehr einer nach dem Zweiten Weltkrieg abhanden gekommenen Ölskizze des flämischen Malers Peter Paul Rubens (1577-1649) nach Gotha ermöglicht, teilte die Stiftung am Freitag in Berlin mit. Für die Alte Nationalgalerie wurde demnach die Bronzeskulptur „L’ implorante“ (Die Flehende) der französischen Bildhauerin Camille Claudel (1864-1943) angekauft.
Für die Rubens-Skizze des Heiligen Gregor von Nazianz, der dem Teufel einen Bischofsstab in den Rachen rammt, wurde nach Angaben der Friedenstein Stiftung Gotha eine niedrige siebenstellige Summe gezahlt. Drei der nach dem Zweiten Weltkrieg abhanden gekommenen, insgesamt fünf Rubens-Skizzen seien in die USA und die Schweiz gelangt. Die übrigen beiden seien bereits 1958 aus Russland nach Gotha zurückgekehrt, hieß es. Die Ölskizze des Heiligen Gregor befand sich zuletzt in der Sammlung des Buffalo AKG Art Museums.
Mit dem gemeinsamen Erwerb der Siemens Stiftung und der Alten Nationalgalerie der Statue von Claudel könne eine entscheidende Lücke im Bereich der impressionistischen Bildhauerei geschlossen werden, hieß es weiter. Damit werde zugleich der Bestand an Werken von Künstlerinnen ergänzt. Claudel war Schülerin des französischen Bildhauers Auguste Rodin (1840-1917).
Die Siemens Kunststiftung unterstützte nach eigenen Angaben seit 1983 den Erwerb von mehr als 560 Kunstwerken für öffentliche Museen und Sammlungen. Dabei gingen die Werke teils oder zur Gänze in ihr Eigentum über.