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Antisemitismus-Vorwürfe: Shapira kritisiert FU Berlin

Der jüdische Student Lahav Shapira erhebt schwere Vorwürfe gegen die FU Berlin: Die Hochschule tue zu wenig gegen Antisemitismus – trotz eines Angriffs und eines klaren Gerichtsurteils.

Nach antisemitischem Angriff: Student Lahav Shapira prangert Untätigkeit der Universität an
Nach antisemitischem Angriff: Student Lahav Shapira prangert Untätigkeit der Universität anIMAGO / Schöning

Der vor mehr als einem Jahr bei einem Angriff schwer verletzte jüdische Student Lahav Shapira hat der Freien Universität (FU) Berlin vorgeworfen, weiter nicht ausreichend gegen Antisemitismus an der Hochschule vorzugehen. „Die Uni-Leitung unternimmt fast gar nichts, deshalb klagen wir sie an“, sagte Shapira der Berliner „tageszeitung“: „Ihre Aussage ist, dass man nicht überall Sicherheitsleute hinstellen kann.“ Er verstehe nicht, so Shapira weiter, warum dies „das Einzige ist, was ihnen einfällt, um jüdische Studierende zu schützen“.

Besser geworden sei, „dass Plakate und Schmierereien inzwischen schneller entfernt werden“, sagte der 32-Jährige. Ansonsten müsse die Hochschule weiter darauf hingewiesen werden, wenn es Hetze gebe oder entsprechende Veranstaltungen geplant seien.

Gerichtsurteil nach antisemitischem Angriff

Im Prozess um den antisemitischen Angriff auf Shapira war in der vergangenen Woche ein Mitstudent wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren Haft verurteilt worden. An der FU hatte Shapira als Administrator eine Chatgruppe mit mehr als 400 Teilnehmenden geleitet und dort antisemitische Beiträge gelöscht. Zudem entfernte Shapira an der Hochschule antisemitische Aufrufe von Gruppen wie „Young Struggle“, die im Verfassungsschutzbericht erwähnt werden.