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Seefahrtsdank-Gottesdienst in Hamburg

Beim Seefahrtsdank-Gottesdienst am Freitag (28. Juni) in Hamburg betont die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, die wichtige Rolle der Seeleute im Handelsverkehr. Sie seien eine oft nicht gesehene Berufsgruppe, die unter harten Bedingungen und für lange Zeit von der Familie getrennt den lebenswichtigen Handelsverkehr aufrechterhalten, heißt es in Kühnbaum-Schmidts vorab veröffentlichter Predigt. Sie hebt dabei die Bedeutung von Vertrauen und Vielfalt in der Zusammenarbeit an Bord und in der Gesellschaft hervor, wie die Nordkirche am Donnerstag in Schwerin mitteilte.

Kühnbaum-Schmidt bezieht sich in ihrer Predigt in der Hauptkirche St. Katharinen auf die biblische Erzählung von Jesus und den Fischern, die im Vertrauen auf Worte Jesu trotz bisheriger Misserfolge erneut aufs Meer hinausfuhren. Dass sie mit vollen Netzen belohnt wurden, habe vor allem mit Vertrauen zu tun. Man könne es auch so sagen: „Das Netz für den Erfolg ist aus Vertrauen geknüpft“, sagt die Landesbischöfin.

Vertrauensnetze würden heute an Bord wie in unserer Gesellschaft gebraucht. „Unsere gegenwärtigen Herausforderungen – von Klimakrise bis gesellschaftlichen Polarisierungen – können wir nur gemeinsam bearbeiten und bewältigen“, heißt es in der Predigt. Jede und jeder sei wichtig, alle würden gebraucht. Dabei betont Kühnbaum-Schmidt, dass der Glaube an Jesus Christus, „an seine Begleitung und Nähe auch in schweren Zeiten, an seinen versöhnenden Frieden“ ein festes Vertrauensnetz knüpfe.

Auch Seemannsmissionen böten vielfältige Vertrauensnetze. In den Stationen hätten Seeleute die Möglichkeit, in Ruhe mit Familie und Freunden in der Ferne Kontakt aufzunehmen, es gebe medizinische Betreuung und auch geistliche Begleitung, heißt es in der Predigt der Landesbischöfin.

Die Deutsche Seemannsmission unterstützt Seeleute weltweit und bietet ihnen praktische Hilfe, Seelsorge und Beratung. Sie ist in 33 Häfen präsent, 16 davon in Deutschland und 17 weitere in 15 verschiedenen Ländern. Die Teams der Seemannsmission setzen sich für die Rechte der Menschen an Bord ein, machen Krankenbesuche, bieten Möglichkeit zum Gespräch und vermitteln zwischen Reedern und Seeleuten. Weltweit sind rund 1,8 Millionen Seeleute auf etwa 74.000 Handelsschiffen unterwegs.