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Schwalben kehren zurück – Tipps zum Schutz der Frühlingsboten

Von Jahr zu Jahr nehmen hierzulande die Bestände von Mehl- und Rauchschwalben ab, wie Naturschützer beklagen. Dabei kann jeder etwas für die Vögel tun.

Bald ist es so weit: Im April kehren die ersten Rauch- und Mehlschwalben aus ihren Überwinterungsgebieten zurück nach Deutschland. Aus diesem Anlass gibt der bayerische Naturschutzverband LBV Tipps zur Unterstützung dieser Vögel. Denn die fliegenden Frühlingsboten würden von Jahr zu Jahr weniger, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch aus dem mittelfränkischen Hilpoltstein. “Sie finden immer seltener geeignete Nistplätze und weniger Insektennahrung.”

Nisthilfen für beide Schwalbenarten seien im Fachhandel erhältlich oder könnten auch selbst gebaut werden, heißt es. “Stört der herunterfallende Kot, kann etwa 60 Zentimeter unter dem Nest ein Kotbrett angebracht werden. Dieses sollte 25 Zentimeter tief sein, an den Seiten zehn bis 20 Zentimeter über den Nestrand herausragen und eine deutliche Neigung weg vom Haus aufweisen. So können sich zum Beispiel Straßentauben oder Fressfeinde nicht darauf niederlassen.”

Schwalben bauten ihre Nester aus Lehm, Ton oder schlammiger Erde, so der LBV weiter. “Dieses natürliche Baumaterial fehlt zunehmend, weil zum Beispiel ehemals lehmige Wege asphaltiert wurden. Jeder kann Schwalben mit Baumaterial in der Nähe des Gebäudes helfen, indem man eine geeignete Bodenstelle feucht hält. Alternativ rührt man etwas Lehm mit Wasser in einer Tonschale an und bietet diese den Schwalben an einer katzensicheren Stelle an.”

Nahrungsmangel ist der Mitteilung zufolge ein weiteres Problem. “Damit auch in Zukunft der Tisch für Schwalben gedeckt bleibt, gilt es, die Insektenvielfalt zu fördern. Es braucht eine bunte Vielfalt an heimischen Pflanzen, so dass den ganzen Sommer immer etwas blüht. Auf Pestizide sollten Gartenbesitzende verzichten. Sie vergiften nicht nur die Nahrungsgrundlage der Schwalben, sondern auch die Schwalben selbst.”

In Deutschland sind vier Schwalbenarten heimisch: neben Mehl- und Rauchschwalbe gibt es noch die Ufer- und die Felsenschwalbe. Letztere brüten allerdings kaum an menschlichen Bauwerken, sondern vor allem an Steilufern beziehungsweise an Steinwänden im Gebirge. Die den Schwalben ähnelnden Mauer- und Alpensegler sowie die so genannten Seeschwalben sind nicht näher mit den echten Schwalben verwandt.