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Schwalben in Baden-Württemberg brauchen Unterstützung

Rauch- und Mehlschwalben kehren im März und April aus ihren afrikanischen Winterquartieren nach Baden-Württemberg zurück. Ihre Bestände sind jedoch stark rückläufig: Mit etwa 700.000 Brutpaaren pro Art gibt es heute nur noch halb so viele Vögel wie vor 30 Jahren, wie der Naturschutzbund (NABU) am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Der NABU Baden-Württemberg zeichnet seit 2017 Hausbesitzer mit der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ aus, um Nistmöglichkeiten zu sichern. Bisher erhielten 3.130 Gebäude im Südwesten die Auszeichnung, bundesweit wurden rund 12.000 Plaketten vergeben.

Die Mehlschwalbe gilt als gefährdet, die Rauchschwalbe steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Schwalben finden immer weniger Lehm für den Nestbau und leiden unter Insektenschwund. Illegale Nestzerstörung, Vergrämungsmaßnahmen und der Verlust von Stallungen verschärften die Situation, sagte NABU-Schwalbenbetreuer Rudi Apel.

Mehlschwalben bauen geschlossene Lehmnester an Fassaden oder Dachvorsprüngen. Kot der Jungvögel kann durch ein mindestens 60 Zentimeter unterhalb angebrachtes Brett aufgefangen und als Blumendünger verwendet werden. Rauchschwalben nutzen dagegen Innenräume wie Ställe oder Garagen. Wichtig sei, Fenster oder Einflugöffnungen während der Brutsaison offen zu halten, so Apel.

Lehmpfützen in maximal 300 Metern Entfernung zum Neststandort, Nisthilfen und insektenfreundliche Gärten unterstützen die Vögel. Apel betont: „Schwalben fangen vor allem Mücken, Fliegen und Blattläuse.“ Sie seien nützliche Vertilger. Alte Nester dürften nicht entfernt werden, da Schwalben ortstreu seien. (0671/25.03.2025)