Artikel teilen:

Scholz und jordanischer König: Rechte von Behinderten stärken

Mit einem internationalen Gipfel in Berlin soll auf die Lage von Menschen mit Behinderungen aufmerksam gemacht werden. Deutschland und Jordanien haben sich nun zu einem Schritt verpflichtet.

Menschen mit Behinderungen sollen nach dem Willen des geschäftsführenden Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) besser integriert werden. “Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden”, betonte Scholz am Mittwoch in Berlin. Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen sei nicht nur ein Akt von Menschlichkeit, sondern auch von wirtschaftlichem Interesse sowie politische Pflicht. Gerade in einer Zeit, in der Vielfalt und Teilhabe aller in vielen Ländern wieder infrage gestellt werde. “Wir sind hier, um klar zu sagen, dass wir dies nicht zulassen werden.”

Scholz äußerte sich beim dritten Gipfel für die Rechte von Menschen mit Behinderungen (“Global Disability Summit”). Vertreten sind dort mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus rund 100 Ländern. Ziel der zweitägigen Konferenz ist es, konkrete Fortschritte bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf den Weg zu bringen. Der Gipfel geht am Donnerstag zu Ende.

Scholz kündigte an, dass Deutschland und Jordanien sich dafür einsetzen wollen, dass mindestens 15 Prozent der Mittel für Entwicklungshilfe die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen als Ziel haben sollen. Nach seinen Angaben haben rund 15 Prozent der Weltbevölkerung zumindest eine Behinderung. Eine entsprechende Erklärung soll bei der Veranstaltung unterzeichnet werden. Das Vorhaben trägt der den Titel “15 percent for the 15 percent”.

Scholz bezeichnete Jordanien als Vorreiter für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Der jordanische König Abdullah II., der ebenfalls bei dem Gipfel vertreten war, erklärte, es sei wichtig zu bedenken, dass jeder Mensch Potenzial habe. Jordanien habe schon sehr früh damit begonnen, entsprechende Gesetze und weitreichende Strategien zu etablieren.

Zugleich sagte der König, dass Behinderungen auch Folge von Konflikten sein könnten. Der Gazastreifen sei ein schmerzliches Beispiel dafür: Dort gebe es schon jetzt weltweit die höchste Rate von Kindern mit Amputationen. Er begrüßte Hilfe in der Region etwa durch mobile Kliniken. Hinter jeder Statistik stehe ein Gesicht, eine Geschichte.