Nach 2017 lenkt das Kunstmuseum Schloss Derneburg seinen Fokus zum zweiten Mal auf Gegenwarts-Kunstwerke mit Bezug zur christlichen Ikonografie. Die Ausstellung „The Passion: Redux“ schöpfe weitgehend aus der Sammlung des US-amerikanischen Milliardärs und Kunstsammlers Andrew Hall, wie das Museum mitteilte.
Die am 19. April beginnende Schau konzentriere sich auf zentrale, figurative Motive des Christentums, etwa Darstellungen der Kreuzigung. Sie umfasst den Angaben zufolge etwa 125 Werke, „die die Dramatik der christlichen Erzählungen hervorheben und gleichzeitig ernste, exzentrische, feierliche und sardonische Ansätze zu diesen Themen in der heutigen Zeit betrachten.“ Zu den gezeigten Künstlerinnen und Künstlern zählen unter anderem Georg Baselitz, Gerhard Richter, Arnulf Rainer, Martin Kippenberger und Helmut Newton.
Zudem will „The Passion: Redux“ auf die geistlichen Ursprünge des Ausstellungsortes hinweisen. Das heutige Schloss Derneburg bei Hildesheim geht auf ein 1213 gegründetes Augustiner-Chorfrauenstift zurück. Zwischen 1975 und 2006 nutzte der Maler Georg Baselitz das Schloss mit weitläufigem Park als Wohn- und Ateliersitz. Seit 2006 befindet es sich in Besitz der Hall Art Foundation, einer von Andrew Hall gegründeten Kunststiftung, die neben der Sammlung des Hausherren regelmäßig Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst zeigt, darunter wiederholt Europa- oder Deutschlandpremieren US-amerikanischer Künstlerinnen und Künstler.
Weitere Arbeiten aus der Hall-Sammlung sind vom 14. März bis 1. Juni im Dommuseum Hildesheim zu sehen, darunter Werke von Niki de Saint Phalle und dem Künstlerduo Gilbert & George.