Trotz sinkender Mitgliederzahlen und damit verbunden weniger Finanzmitteln will sich die evangelische Kirche in Bremen nach den Worten ihrer scheidenden Präsidentin Edda Bosse in der Gesellschaft auch zukünftig für Dialog, Demokratie und Vielfalt einsetzen. Sie wünsche sich, dass „wir als Kirche den Himmel offen halten für ein gedeihliches, friedliches und gesegnetes Miteinander“, sagte Bosse dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie zweifele nicht, dass Kirche und Diakonie in dieser Hinsicht auch künftig in der Stadtgesellschaft eine wichtige Rolle zuwachsen.
Die heute 71-Jährige hat sich für zwölf Jahre im Ehrenamt der Kirchenpräsidentin engagiert, das künftig Präses heißen soll. Sie war in dieser Funktion die höchste Repräsentantin der Bremischen Evangelischen Kirche, zu der 50 Gemeinden mit knapp 152.000 Mitgliedern gehören. Für die nächste sechsjährige Legislaturperiode der Kirchenleitung, die Mitte des Jahres beginnt, will Bosse nicht mehr kandidieren. Wer ihr nachfolgt, ist noch unklar.
Die gebürtige Bremerin ist Mutter von drei erwachsenen Söhnen und Großmutter von mittlerweile zehn Enkelkindern. Die Großfamilie habe sie geprägt, sagt sie: „Da müssen alle mithelfen, das ist eine Grunderfahrung meines Lebens.“ Beeinflusst auch durch den politischen und gesellschaftlichen Aufbruch der 1968er Jahre, persönliche Schicksalsschläge und ihre Arbeit im familieneigenen Unternehmen habe sie gelernt, zuzuhören, im Team zu arbeiten und fachlichen Rat von außen zu respektieren. Das habe sie in ihrem Ehrenamt als Präsidentin eingebracht.