Bei der Taufe eines neuen Rettungsschiffs hat Schauspielerin Sandra Hüller die europäische Politik scharf kritisiert. Die Sea-Eye 5 soll künftig im Mittelmeer Menschen aus Seenot retten.
Schauspielstar Sandra Hüller (46) hat am Montagabend ein Rettungsschiff der Organisation Sea-Eye getauft. Die Zeremonie fand in der italienischen Hafenstadt Ancona statt, wie Sea-Eye am Donnerstag in Regensburg mitteilte. Die Sea-Eye 5 solle zunächst modernisiert werden, bevor sie zu Rettungseinsätzen im Mittelmehr aufbreche.
“Ich wünschte, dieses Schiff müsste nicht existieren”, sagte Hüller den Angaben zufolge bei der Taufe. Die Regierungen Europas und der Welt müssten “endlich begreifen, dass Migration nicht aufhört, weil sie das Sterben auf den Migrationsrouten zulassen”. Dass Menschen ihre Heimat verließen, werde letztlich von der Arroganz und Ignoranz der Welt und der Politik verursacht, so ihr Vorwurf.
Nach Angaben der Organisation war die Sea-Eye 5 bis 2020 für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger unterwegs. Der Kauf des Schiffs sei durch eine Spendenaktion des Bündnisses “United4Rescue” finanziert worden, das die Evangelische Kirche in Deutschland initiiert hatte.
An Bord soll auch eine Krankenstation eingerichtet werden, um auf See direkt medizinische Hilfe leisten zu können. Nach eigenen Angaben hat Sea-Eye allein 2023 insgesamt 504 Menschen vor dem Ertrinken gerettet.