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Schau zum Kriegsende im Bode-Museum zeigt Klees “Angelus Novus”

Es ist nur eine kleine Zeichnung, etwa so groß wie ein DIN A4-Blatt. Sie steht im Zentrum einer Ausstellung zum Jahrestag des Kriegsendes. Die Schau zeigt Kunstwerke, denen man bis heute die Wirrungen des Kriegs ansieht.

Mit dem “Angelus novus” von Paul Klee im Zentrum beginnt am Donnerstag eine Sonderpräsentation im Berliner Bode-Museum. Sie sei sehr stolz auf die Leihgabe aus Jerusalem, sagte die Direktorin des Bode-Museums, Antje Scherner am Mittwoch in Berlin. Mit der Schau bis zum 13. Juli sei das Museum grundsätzlicher unterwegs als andere Ausstellungen zum 80. Jahrestag des Kriegsendes. “Wir betrachten Krieg und Kriegsende von ihren Folgen her”, so Scherner.

Ergänzt wird Klees Zeichnung, die als ein Hauptwerk des 20. Jahrhunderts gilt, um Manuskripte des Berliner Philosophen Walter Benjamin. Der Titel der Ausstellung “Der Engel der Geschichte” geht auf Benjamin zurück. Er erwarb 1921 den “Angelus Novus” und schrieb in einem seiner letzten Werke dazu: “Seine Augen sind aufgerissen, sein Mund steht offen und seine Flügel sind ausgespannt. Der Engel der Geschichte muss so aussehen.”

Besucher würden erst durch die Dauerausstellung gehen. Dort seien viele Engel zu sehen, einige von ihnen mit Zerstörungen durch den Krieg. Zum Abschluss gelangten die Gäste dann in einen Raum, der neben dem Aquarell und den Manuskripten auch eine weitere Engelsskultpur und die Fotografie eines am Kriegsende zerstörten Gemäldes des Barockmalers Michelangelo Merisi (1571-1610), genannt Caravaggio zeigt.

Außerdem sind Ausschnitte aus Wim Wenders’ Film “Der Himmel über Berlin” zusehen, in dem zwei Engel auf das geteilte Berlin schauen. Wenders nimmt darin direkten Bezug auf Klee und Benjamin. Zum Rahmenprogramm der Schau gehören Führungen, Workshops für Schulklassen und ein Zeitzeugengespräch.