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Sana AG steigt bei katholischem Krankenhaus in Schweinfurt ein

Kliniken stöhnen unter dem Kostendruck, einige geben auf. Platzen Übernahmeverhandlungen, kann aber selbst eine Schließung noch teuer werden. Nun scheint sich in Schweinfurt doch noch eine andere Lösung gefunden haben.

 Die Würzburger Erlöserschwestern haben nun doch einen Partner für ihr defizitäres Josefskrankenhaus in Schweinfurt gefunden. Am Freitag kündigte der Orden den Einstieg der Sana Kliniken AG in Form eines Management-Vertrags an. Damit solle die medizinische Versorgung der Region langfristig gesichert, das Krankenhaus strategisch weiterentwickelt werden.

Das Unternehmen mit Sitz in Ismaning bei München zählt zu den größten privaten Klinikbetreibern in Deutschland. Es gehört 24 privaten Krankenversicherern. Die nicht börsennotierte AG unterhält nach eigenen Angaben 46 Krankenhäuser aller Versorungsstufen sowie Fachkliniken und Altenheime. Außerdem führt Sana über Managementverträge bundesweit 15 weitere Klinikstandorte, ohne selbst Anteile an diesen Häusern zu halten. Das heißt, auch bei einer Übernahme der Geschäftsführung kann die bisherige Trägerschaft erhalten bleiben.

Vergangenen Sommer hatten die Erlöserschwestern nach dem Platzen von Übernahmeverhandlungen angekündigt, das Krankenhaus aus wirtschaftlichen Gründen zum Jahresende zu schließen. Der Orden sehe sich nicht länger in der Lage, die Löhne der 780 Beschäftigten zu sichern, nachdem man Sankt Josef zwei Jahre “mit erheblichen siebenstelligen Beträgen” gestützt habe, hieß es damals.

Ende September teilten die Erlöserschwestern dann mit, dass der Betrieb in Schweinfurt nun doch weitergehe, da auch die mit einer Schließung verbundenen Kosten zu hoch seien. So hätten viele Fördermittel zurückgezahlt werden müssen.

Generaloberin Monika Edinger dankte ausdrücklich der Schweinfurter Bevölkerung für den “starken Rückenwind”. Namentlich nannte sie die Initiative des Stadtrats Stefan Labus (Freie Wähler), der eine Interessengemeinschaft zur Rettung der Klinik gegründet hatte, die auf breite Resonanz gestoßen war.