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Sabotage an Autos im Raum Ulm

In Baden-Württemberg wurden im Zusammenhang einer möglicherweise aus Russland gesteuerten Sabotageserie 113 Fahrzeuge beschädigt. Betroffen waren vor allem Menschen im Umkreis von Ulm, wie das Innenministerium in einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion mitteilte.

Bei den Taten verstopften Unbekannte Auspuffrohre mit Bauschaum und hinterließen Aufkleber mit dem Slogan „Sei Grüner!“ sowie einem Foto von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Die bundesweite Serie umfasst laut „Spiegel“-Berichten über 270 Fälle, darunter auch in Berlin, Brandenburg und Bayern.

Die meisten Schäden in Baden-Württemberg gab es in Ulm (37), Blaustein (36) und Blaubeuren (18). Gegen fünf Personen wird ermittelt: vier Männer (17-29 Jahre) mit bosnisch-herzegowinischer, serbisch-kroatischer, deutscher und rumänischer Staatsangehörigkeit sowie eine 19-jährige Rumänin. Zwei der Beschuldigten haben Vorstrafen, darunter Fahren ohne Lizenz und fahrlässige Körperverletzung.

Bei sieben Durchsuchungen in Wohnungen und an Personen wurden Mobiltelefone und elektronische Datenträger sichergestellt. Festnahmen gab es nicht. Die Einsätze fanden zwischen Dezember 2024 und Februar 2025 in Ulm, Langenau, Leipheim und Blaubeuren statt.

Ob die Taten mit russischer Steuerung zusammenhängen, wie die Grünen-Anfrage mutmaßt, ist laut Innenministerium Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Bisherige Erkenntnisse liefern keine direkten Belege. In den vergangenen zehn Jahren seien in Baden-Württemberg jedoch keine vergleichbaren ausländisch gesteuerten Sabotageakte registriert worden. (0614/19.03.2025)