Der Berliner Senat will einen Runden Tisch zum Schutz vor queerfeindlicher Hasskriminalität einrichten. Dieser soll in den nächsten zwei Jahren eine Berliner Landesstrategie für queere Sicherheit und gegen Queerfeindlichkeit erarbeiten, teilte die Berliner Senatskanzlei am Dienstag mit. Die Federführung liegt bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, Cansel Kızıltepe (SPD).
Laut Senat gibt es auch in Berlin seit 2014 kontinuierlich ansteigenden Straftaten gegen Schwule, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuelle. Im Jahr 2020 wurden 377 registriert, ein Jahr später waren es bereits 456. Entsprechende Taten würden insbesondere in Kiezen mit sichtbarem und offen queerem Leben angezeigt und überschnitten sich mit dem Ausgehleben im öffentlichen Raum, hieß es.
Kiziltepe betonte: „Gewalt gegen queere Menschen ist auch in Berlin leider ein alltägliches Phänomen.“ Ziel der Landesstrategie sei es deshalb, ausgehend von einer bundesweit einmalig gut aufgestellten Infrastruktur zur Bekämpfung von Queerfeindlichkeit in Berlin, Maßnahmen dagegen zu entwickeln.
Laut Senat ist insbesondere der Anteil geschädigter lesbischer, bisexueller und queerer Frauen zuletzt angestiegen. Männliche Geschädigte seien in hohem Maße von Gewaltdelikten betroffen. Daten zivilgesellschaftlicher Einrichtungen und der aktuelle Berliner Monitoring-Bericht zu trans- und homophober Gewalt von 2022 weise zudem auf eine hohe Belastung auch bei trans-, inter- und nicht-binären Personen hin.