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Roth: 20. Juli 1944 zeigt, wie kostbar heutige Demokratie ist

Der 80. Jahrestag des Umsturzversuches gegen Hitler durch Graf von Stauffenberg und andere mahnt aus Sicht von Kulturstaatsministerin Claudia Roth dazu, Demokratiefeinden von heute entschieden entgegenzutreten.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) versteht den sich am Samstag zum 80. Mal jährenden Umsturzversuch gegen das NS-Regime durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Mitverschwörer als Mahnung für die Gegenwart. “Ihr Widerstand unter Einsatz ihres Lebens mahnt uns heute, wie kostbar die in unserem Land erreichten Errungenschaften von Demokratie, Rechtsstaat, Freiheit und gelebten Pluralismus sind”, teilte Roth am Freitag in Berlin mit.

Die Erinnerung verpflichtet laut Roth dazu, den Kräften entschieden entgegenzutreten, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung von heute aushöhlen wollten und in Frage stellten. Es gehe deshalb darum, “Handlungsmöglichkeiten im hier und jetzt zu nutzen”, um die “von außen wie von innen” bedrohte Demokratie zu schützen und zu verteidigen.

Am 20. Juli 1944 hatte Stauffenberg im damaligen Nazi-Hauptquartier “Wolfsschanze” in der Nähe von Ketrzyn (Rastenburg) den Zeitzünder der Bombe scharfgemacht, die Adolf Hitler in den Tod reißen sollte. Schnell musste er zurück nach Berlin, um dort den Staatsstreich zu leiten. Doch Hitler überlebte, der Putsch scheiterte. Stauffenberg und viele seiner Mitverschwörer wurden hingerichtet.

Bis heute ist der 20. Juli im Gedenken an den Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft für die deutsche Erinnerungskultur von zentraler Bedeutung. Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin wird je zur Hälfte aus dem Etat der Kulturstaatsministerin und dem Land Berlin gefördert.