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Rostock: Pläne für Gedenkort zur Bücherverbrennung von 1933

In Rostock gibt es Pläne für die Schaffung eines Gedenkortes, der an die Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 erinnern soll. Wie die SPD-Fraktion in der Rostocker Bürgerschaft am Mittwoch mitteilte, setze sie sich dafür ein. Unterstützung für dieses wichtige Anliegen komme von den Fraktionen der Linken und der Grünen, hieß es. Gemeinsam mit der Universität Rostock solle spätestens zum 100. Jahrestag im Mai 2033 der Prozess zur Findung und Errichtung des Gedenkortes abgeschlossen sein.

„Der Beginn der Machtübernahme der Nazis war gekennzeichnet von der Terrorisierung, Verhaftung und Ermordung politischer Gegner. Gleichzeitig begann der Versuch, sämtliche Werke zu vernichten, die dem Weltbild der Nazis widersprachen“, sagte Tom Lüth, Sprecher für Kultur der SPD-Fraktion, laut Mitteilung. Unter dem Motto „Aktion wider den undeutschen Geist“ seien auch in Rostock durch die Studentenschaft Werke von Kurt Tucholsky, Erich Maria Remarque, Magnus Hirschfeld, Emil Ludwig, Vicky Baum, Stephan Zweig und Lion Feuchtwanger ins Feuer geworfen oder an einen „Schandpfahl“ genagelt worden. Es sei wichtig, das Gedenken an diese Untat wachzuhalten.

Der neue Gedenkort solle auch umfassende Informationsmöglichkeiten bereithalten, beispielsweise über einen QR-Code, um sich über die Anfänge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Rostock und die Ereignisse rund um die Bücherverbrennung im Mai 1933 informieren zu können, so Lüth.

Die Verwaltung habe bereits in ihrer Stellungnahme ein positives Votum zu dem SPD-Antrag unterbreitet und vorgeschlagen, den Gedenkort in einen möglichen Informationsrundgang zum Thema „Rostock im Nationalsozialismus“ einfließen zu lassen. „Wir hoffen, dass unser Antrag auf der Bürgerschaftssitzung am 12. Juni 2024 eine breite Unterstützung findet, damit das klare Signal gesendet wird, dass das Gedenken an die Nazi-Zeit keinen Schlussstrich kennt und wir fortwährend dazu aufgerufen sind, die Erinnerung an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte wachzuhalten“, sagte Lüth.