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Roemer- und Pelizaeus-Museum: Neue Ausstellung soll “Aufschrei” sein

Das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim eröffnet unter dem Titel „Es ist angerichtet“ am 31. Januar eine neue Dauerausstellung zum Thema „Essen und Trinken“. Angesichts eines Diebstahls wertvoller Objekte aus dem Museum im Herbst sind dabei aber Einschränkungen nötig, wie das Museum am Freitag in Hildesheim mitteilte. So würden viele Vitrinen nur mit Fotos anstelle wertvoller Kunstgegenstände bestückt.

Im Oktober seien die ostasiatischen Kunstobjekte gestohlen worden. Inzwischen sei klar, dass die Tat von professionellen Auftragstätern verübt worden sei, erläuterte die geschäftsführende Direktorin Lara Weiss. Von den Tätern und gestohlenen Objekten fehle jede Spur. Für die neue Dauerausstellung werfe der Einbruch die Frage auf, wie sich das noch immer finanzschwache Museum in Zukunft schützen könne. Die Schau sei deshalb auch als „Aufschrei“ für eine bessere Kulturförderung zu verstehen.

Der erhöhte Aufwand bei den Sicherheitsmaßnahmen bedeute, dass zum Beispiel das fürstbischöfliche Tafelsilber in sicherer Verwahrung bleibe, sagte Weiss. Dennoch wolle das Museum mit seiner weltweit bekannten Altägypten-Sammlung, Objekten aus Alaska, Südamerika, Afrika und China sowie der Hildesheimer Stadtgeschichte die Vielfalt seiner Sammlung sichtbar machen.

Die Ausstellung zeigt den Angaben zufolge in zehn Modulen Rituale, Geräte und viele andere Perspektiven auf die Tafelkultur. Dabei gehe es um Themen wie den Gast, das Geschirr oder den Handel. Gezeigt würden Objekte von einer Haifischfalle bis zum Hildesheimer Silberfund, der als Replik zu sehen sei.

Benannt ist das Museum nach den Sammlern Hermann Roemer (1816-1894) und Wilhelm Pelizaeus (1851-1930), die jeweils ihre Sammlungen ihrer Heimatstadt stifteten und so die Grundlage für das Museum schufen. Im Jahr 2022 geriet das Museum an den Rand der Insolvenz und musste mit einem Betrag von 1,6 Millionen Euro durch die Stadt Hildesheim aus seiner finanziellen Notlage gerettet werden.