Wozu noch Literatur? Antworten auf diese Frage versuchen die Referentinnen und Referenten einer öffentlichen Ringvorlesung an der Universität Hildesheim in diesem Wintersemester zu geben. Durch den digitalen Wandel würden der Buch- und Literaturmarkt und somit das gesamte Feld der Literatur vollständig umgewälzt, heißt es in der Ankündigung. Viele Akteure nähmen diese Veränderung dystopisch wahr: „Verlage sterben oder kürzen, Monopolisierungen nehmen stark zu und kleinere Verlage haben kaum noch Überlebenschancen, Übersetzungen werden durch ChatGPT angefertigt, Honorare bröckeln, die literarische Öffentlichkeit wandert ab zu Social-Media.“
Über diese Realitäten wollten die Vortragenden der Ringvorlesung Diskurse anregen – nicht normierend, sondern „lernend, beobachtend und beschreibend“. Anspruch der Organisatoren sei es, wichtige literarische Stimmen der Gegenwart, Repräsentanten aus Verlagen, Medien und Wissenschaft zu Wort kommen zu lassen.