Die Rede eines Taliban-Vertreters vergangene Woche in Köln enthielt laut dem nordrhein-westfälischen Innenminister Herbert Reul (CDU) keine strafrechtlich relevanten Aussagen. Die Rede sei gesichert, übersetzt und ausgewertet worden, sagte Reul am Donnerstag in einer Aktuellen Stunde im Innenausschuss des Landtags in Düsseldorf. Terroristische oder andere justiziable Inhalte seien nicht gefunden worden. Der Taliban-Funktionär habe auch nicht zum Kalifat aufgerufen.
Der Chef des NRW-Verfassungsschutzes, Jürgen Kayser, erklärte, stattdessen sei in der Rede der Ausspruch „Es lebe das Emirat“ vorgekommen. Damit sei Afghanistan gemeint gewesen. Die Taliban verfolgten dort zwar eine extremistische Agenda. In der Rede habe es aber keinen Hinweis darauf gegeben, dass der Funktionär in Köln zu einem weltweiten Kalifat aufgerufen hätte, also einer weltumspannenden Vormachtstellung der Muslime unter der Herrschaft des Kalifen.