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Reporter-Legende Breuckmann kritisiert Rheinmetall-Deal des BVB

Borussia Dortmund steht im Finale der Champions League. Gleichzeitig hagelt es Kritik am neuen Sponsor Rheinmetall, auch von Manni Breuckmann. Die BVB-Gründerkirche äußerte sich diplomatisch.

Über den Einzug ins Finale der Champions League jubeln Fans und Spieler gemeinsam (Archivbild)
Über den Einzug ins Finale der Champions League jubeln Fans und Spieler gemeinsam (Archivbild)Imago / Eibner

Sportkommentator Manni Breuckmann hat sich kritisch über das Rüstungsunternehmen Rheinmetall als neuen Sponsor von Borussia Dortmund geäußert. “Ich habe ein Problem damit, dass eine Firma Sponsor eines Fußballvereins ist, deren Zweck es im Wesentlichen ist, andere Menschen umzubringen”, so der Journalist, der vor allem als Hörfunkkommentator der Bundesligakonferenz bekannt wurde, im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Wir wissen alle, dass die Werte, die es im Fußball vielleicht mal gegeben hat, sehr schwinden, zugunsten eines Wertes: Geld.”

Für Rheinmetall sei die Partnerschaft ein Gewinn, um “sein Image als Schmuddelkind reinzuwaschen”. Der BVB profitiere durch das Sponsoring-Geld. Daher ärgert es Breuckmann nach eigenem Bekunden besonders, wie der Verein diesen Deal verpackt: “Sie sollen mich nicht volllabern, dass damit ein Anstoß zum Diskurs über Demokratie und Verteidigung der Freiheit gegeben werden soll, das ist vollkommen unglaubwürdig.”

BVB-Fanseelsorger Karsten Haug in Dortmund im Einsatz

Breuckmann bezieht sich damit auf die Begründung von Borussia Dortmund. Der Vorsitzende der BVB-Geschäftsführung Hans-Joachim Watzke sagte zur neuen Partnerschaft: “Sicherheit und Verteidigung sind elementare Eckpfeiler unserer Demokratie. Deshalb halten wir es für die richtige Entscheidung, uns sehr intensiv damit zu beschäftigen, wie wir diese Eckpfeiler schützen. Gerade heute, da wir jeden Tag erleben, wie Freiheit in Europa verteidigt werden muss.” Das Rheinmetall-Logo wird nach Vereinsangaben erstmals während der Vorbereitung des BVB auf das Champions-League-Finale am Samstag sichtbar sein.

Im Fall einer Niederlage ist BVB-Fanseelsorger Karsten Haug am Samstagabend in Dortmund im Einsatz, wie er im Interview mit dem Kölner Portal domradio.de  sagte. Er profitiere von den Erfahrungen der knapp verlorenen Meisterschaft im vergangenen Jahr: “Ich bin von Fangruppe zu Fangruppe gegangen, war einfach als Seelsorger da, habe mit ihnen gesprochen.” Und wenn der BVB die Champions-League gewinnt? “Dann müssen sich leider die Nachbarn darauf einstellen, dass ich relativ spät die Glocken anmache”, sagte der Seelsorger der BVB-Gründerkirche am Dortmunder Borsigplatz.

Zur Partnerschaft von BVB und Rheinmetall hatte die Gründerkirche am Mittwoch ein kurzes Statement veröffentlicht: “Als BVB-Gründerkirche nehmen wir wahr, dass diese Veröffentlichung viele und konträre Emotionen weckt. Unser Weg ist Begegnung, Dialog und Frieden, daher bieten wir auch hier an, in die kritisch-konstruktive und verbindende Kommunikation zu gehen!” Diesen Worten schloss sich das Erzbistum Paderborn, zu dem Dortmund gehört, an.