Plau am See. Dass sie einmal als hauptberufliche Kirchenmusikerin arbeiten würde, hätte sie selbst früher nicht gedacht: „Ich bin da so reingerutscht“, meint Katharina Rau schmunzelnd. Die 32-Jährige ist zwar in einem Pfarrhaus aufgewachsen und hatte auch Klavierunterricht in der Musikschule, aber erst nach dem Schulabschluss fing sie an, in Gottesdiensten Orgel zu spielen. „Dann kam irgendwann ganz natürlich die Idee, eine Ausbildung zur nebenberuflichen Kirchenmusikerin zu machen“, blickt sie zurück. Doch das reichte ihr nicht, und so hing sie schließlich noch das Studium zur hauptamtlichen Kantorin an der Kirchenmusikhochschule in Dresden dran.
Ihre erste Stelle führte sie auf die Nordseeinsel Amrum. „Die Weite, das Meer, die Ruhe – das habe ich dort schätzen gelernt.“ Deshalb beschloss sie, die in Sachsen aufgewachsen ist, auch nach dem Ende der Vertretungszeit auf Amrum in Norddeutschland zu bleiben. Seit Juni 2016 ist Katharina Rau in der St. Mariengemeinde in Plau am See angestellt.
Stelle wird aufgestockt
Plau ist ein schönes, gemütliches Städtchen, findet sie. „Auch wenn ich ja früher in Dresden zu Hause war, bin ich kein Großstadtmensch. Diese Hektik dort ist nichts für mich.“ Stattdessen sei sie lieber rund um Plau an und auf den vielen Seen unterwegs und hat sogar den Segelschein gemacht. „Die Natur hier ist schon ein großes Privileg“, erklärt sie fröhlich.
Ein weiteres Privileg sei die gute Zusammenarbeit in der Gemeinde. „Die Arbeit macht total Spaß, weil es eine sehr lebendige Gemeinde ist und wir als Team gut miteinander harmonieren. Die kirchenmusikalische Arbeit wird hier sehr wertgeschätzt. Das tut gut.“ Auch Pastorin Hannah Poppe ist voller Lob: „Katharina macht das echt toll, wir sind richtig begeistert von ihr und ihrem Talent, die Leute in der Stadt zusammenzubringen.“
Diese Begeisterung geht so weit, dass die Gemeinde die 75-Prozent-Stelle von Katharina Rau seit Januar 2018 für drei Jahre auf 100 Prozent aufgestockt hat und die Maßnahme aus den eigenen Rücklagen finanziert. „Wir sehen, wie wichtig diese Arbeit für unsere Gemeinde ist, und mit einer vollen Stelle ist einfach mehr möglich“, erläutert Hannah Poppe. „Vorher mit der Teilzeitstelle gestaltete es sich doch ziemlich schwierig, organisatorisch alles unter einen Hut zu bringen. Und ich kann auch schlecht nein sagen, wenn Gemeindemitglieder sich bestimmte Angebote wünschen – da mache ich dann lieber Überstunden“, führt Katharina Rau aus. Sie freue sich, nun noch mehr Projekte starten zu können, zum Beispiel einen Kinderchor.