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Rechtsextreme Schmierereien an Kunstprojekt

Nach großflächigen rechtsextremen Schmierereien in Allstedt in Sachsen-Anhalt ermittelt die Polizei wegen verfassungswidriger Kennzeichen und Sachbeschädigung. Betroffen seien unter anderem das Rathaus, ein Kunstprojekt und elf Hausfassaden, sagte eine Polizeisprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Sonntag in Halle an der Saale. Sachsen-Anhalts Staatskanzleichef und Kulturminister Rainer Robra (CDU) verurteilte die Schmierereien am Sonntag als Angriff auf demokratische Werte.

Robra erklärte, er sei „zutiefst erschüttert über diesen feigen und menschenverachtenden Angriff auf unsere offene Gesellschaft, auf die Kunst und auf das friedliche Miteinander in Allstedt“. Die Täter hätten nicht nur Eigentum beschädigt und Abbildungen von Mitmenschen aus dem Ort entstellt, sondern auch versucht, Angst und Hass zu säen. Solche Taten müssten mit aller Entschlossenheit bekämpft werden.

Die Polizeisprecherin sagte, die Täter seien bislang unbekannt. Die Schmierereien, darunter Hakenkreuze und rechtsextreme Zahlenkombinationen, seien überwiegend im Bereich des Marktplatzes angebracht und am späten Freitagabend bemerkt worden. Allstedt liegt in der Nähe von Querfurt an der Landesgrenze zu Thüringen.

Robra betonte, die Kunststiftung des Bundeslandes setze mit dem von den Schmierereien betroffenen Kunstparcours „Glühende Horizonte“ ein wichtiges Zeichen für kulturelle Teilhabe, Gemeinschaft und Dialog. Dass ausgerechnet dieses Projekt zur Zielscheibe wurde, mache deutlich, wie notwendig „kontinuierliche Arbeit für Demokratie, Toleranz und kulturelle Bildung“ sei.