Wer in Bremen Daten beispielsweise zur Familien- und Migrationsgeschichte erforschen will, kann dabei jetzt auch digitale Wege nutzen. Quellen zur bremischen Personenforschung sind ab sofort online frei zugänglich, wie die Kulturbehörde am Donnerstag mitteilte. Das sei „ein Meilenstein für die bremische Personenforschung“. Durchgehend überliefert seien Daten der Personenstandsunterlagen von 1810 bis 1992.
Wegen des Datenschutzes gibt es allerdings drei Ausnahmen: Geburten sind ab 1912, Trauungen ab 1942 und Todesfälle ab 1992 frei zugänglich. Fotos (Scans) der Unterlagen könnten nun von Interessierten weltweit ohne Registrierung und vor allem kostenlos durch einen einfachen Klick heruntergeladen werden, hieß es. Online-Zugänge gibt es unter www.die-maus-bremen.info (weiter über „Datensammlung“ und „Standesamtsregister“).
Die neue Möglichkeit könnte nach Einschätzung des Bremer Staatsarchivs auch national und international von Interesse sein: „Bremen war seit dem 19. Jahrhundert nicht nur der wichtigste Auswanderungshafen Mitteleuropas, sondern auch selbst seit jeher ein Ziel für Einwanderung aus verschiedensten Gebieten Deutschlands und Europas.“
Die Recherche-Möglichkeit sei das Ergebnis eines in dieser Form und Größe deutschlandweit einmaligen Crowdsourcing-Projekts, betonte der Leiter des Staatsarchivs, Konrad Elmshäuser. Maßgeblich beteiligt waren seinen Angaben zufolge neben dem Staatsarchiv die Bremer Gesellschaft für Familienforschung „Maus“. Auch für die Bereiche Zivilstand und Stammtafeln stünden vergleichbare Projekte vor dem Abschluss und würden bald online zur Verfügung stehen.