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Protestforscher: “Es gibt nicht die eine Klimabewegung”

Der Protestforscher Jannis Grimm betont, dass es bei Fridays for Future unterschiedliche Strömungen gibt. Das habe der pro-palästinensische Instagram-Post gezeigt.

Fridays for Future ist bekannt für seine Klima-Demos
Fridays for Future ist bekannt für seine Klima-DemosImago / aal.photo

Der Berliner Protestforscher Jannis Grimm sieht im Zusammenhang mit einseitig pro-palästinensischen Äußerungen von internationalen Vertretern von Fridays for Future unterschiedliche Strömungen bei den Klimaaktivisten. „Es gibt nicht die eine Klimabewegung“, sagte der Politikwissenschaftler an der Freien Universität Berlin (FU) der Berliner Zeitung.

Viele glaubten, dass es sich bei Fridays for Future um eine vollkommen durchstrukturierte Organisation handele. „Das ist eine Projektion. Tatsächlich gibt es von Land zu Land erhebliche Unterschiede“, sagte der Wissenschaftler am Interact-Zentrum für interdisziplinäre Friedens – und Konfliktforschung der FU. Ähnlich sei dies bei der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI). Da äußere sich die britische Sektion zu Israel und Palästina in einer Weise, „die wir in Deutschland von AI nicht kennen“.

Grimm: „Greta Thunberg spricht nicht für die ganze Klimabewegung“

Grimm betonte: „Greta Thunberg spricht nicht für die ganze Klimabewegung.“ Unter anderem hatte sich die weltbekannte Klimaaktivistin Thunberg in sozialen Medien nach dem Hamas-Massaker in Israel und Gegenschlägen der israelischen Armee einseitig zu palästinensischen Opfern geäußert.

Grimm betonte, soziale Bewegungen könnten sich auf ihr Kernthema konzentrieren: „Oder sie versuchen, Koalitionen mit anderen zu schmieden, in dem sie auch deren Themen ansprechen.“ Dabei gebe es aber ein größeres Potenzial für Spaltung. Der deutsche Zweig von „Fridays for Future“ habe mit seiner Distanzierung von pro-palästinensischen Post in sozialen Medien von Aktivisten aus dem Ausland klug reagiert.