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Proteste gegen Rechtsextremismus in NRW fortgesetzt

In mehreren nordrhein-westfälischen Städten sind am Sonntag wieder Tausende Menschen gegen Rechtsextremismus und die AfD auf die Straße gegangen. In Wesel beteiligten sich nach Angaben der Polizei rund 5.000 Menschen an einer Demonstration in der Innenstadt. Auf Plakaten hieß es unter anderem „Stoppt die AfD“, „Bunt statt braun“ und „Jeder Mensch ist wertvoll“. In Emmerich kamen nach Polizeiangaben etwa 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen. Weitere Demonstrationen waren am Nachmittag unter anderem in Hürth, Grevenbroich, Gescher und Leichlingen geplant.

In Bonn rief die interreligiöse „Initiative für Respekt und Zusammenhalt“ unter der Überschrift „Menschenwürde ist unteilbar“ für den Nachmittag zu einer Kundgebung gegen Hass und Hetze, Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit auf. „Durch unser Zusammenstehen stärken wir die Mitte unserer Demokratie, fördern einen fairen Umgangsstil, Meinungsfreiheit und Dialog“, hieß es. Die Initiative war nach dem Überfall der Terrorgruppe Hamas auf Israel entstanden. in ein Interreligiöses Gebet. Die Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) wollte ein Grußwort sprechen.

Die bundesweit größte Veranstaltung gegen Rechtsextremismus an diesem Wochenende fand mit mindestens 150.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Samstag in Berlin statt. In Krefeld beteiligten sich nach Polizeiangaben am Samstag rund 7.500 Menschen an einem Demonstrationszug unter dem Motto „Wir sind die Brandmauer“. Den Aufruf „#WirSindDieBrandmauer“ unterzeichneten bislang mehr als 1.870 Organisationen bundesweit.

Etwa 1.500 Menschen protestierten am Samstag in Erkelenz im Kreis Heinsberg gegen Rechtsextremismus. Proteste gab es auch in Köln, Bochum, Erkelenz, Krefeld und Münster in kleineren Städten wie Holzwickede, Plettenberg und Sendenhorst. Alle Demonstrationen verliefen ohne Zwischenfälle.

In den vergangenen Wochen hatten in NRW bereits mehrere hunderttausend Menschen gegen das Wiedererstarken des Rechtsextremismus in Deutschland und gegen die AfD protestiert. Auslöser der Protestwelle war ein Treffen von AfD-Vertretern mit Rechtsextremisten Ende November in Potsdam. Dabei wurde nach Recherchen des Netzwerks „Correctiv“ über eine massenhafte Ausweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte aus Deutschland gesprochen.