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Prora: Ausstellung zum Umgang mit NS-Täterorten in Berlin

Im Dokumentationszentrum Prora auf der Insel Rügen soll am Freitag (17 Uhr) die Schau „Ausgeblendet. Der Umgang mit NS-Täterorten in Ost- und West-Berlin“ eröffnet werden. Die Ausstellung rekonstruiere die Geschichte ausgewählter NS-Täterorte in der ehemaligen Reichshauptstadt Berlin, teilte das Dokumentationszentrum Prora mit. Sie zeige Geschichtspolitiken im Wandel der geteilten Stadt, erzähle von Protestformen und zivilgesellschaftlichem Engagement und zeichne die schwierigen Prozesse der Sichtbarmachung von Ortsgeschichten vor und nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 nach. Ein eigens für ihre Station in Prora entwickeltes Extrakapitel widme sich Orten mit NS-Vergangenheit auf Rügen.

Im Stadtbild Berlins fänden sich heute zahlreiche Gedenkstätten, Dokumentationszentren und Mahnmale, die an die nationalsozialistischen Verbrechen erinnern, informierte das Dokumentationszentrum Prora. Viele nähmen auf konkrete Orte von historischer Bedeutung Bezug. Ihrer Entstehung sei jedoch eine lange Geschichte des Ausblendens und Verschweigens sowie politischer Auseinandersetzungen vorausgegangen – das gelte insbesondere, wenn es sich um sogenannte Täterorte handelt, an denen Verbrechen geplant und organisiert wurden.

„Ausgeblendet“ ist eine Ausstellung des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand in Berlin in Zusammenarbeit mit der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Die Schau wurde zwischen 2017 und 2020 erarbeitet.