Gemeinsam kämpfen Juden und Muslime im Saarland gegen Vorurteile und Missverständnisse. Ab Herbst soll es dafür Veranstaltungen in den Schulen geben. Unterstützung kommt dabei von der Staatskanzlei.
Im Saarland sollen sich Schüler mit Vertretern von Islamverbänden und der Jüdischen Gemeinde über die Aspekte verschiedener Religionen austauschen können. Dafür starte mit dem neuen Schuljahr das Projekt “Groowing4Respect”, wie eine Sprecherin der Staatskanzlei am Freitag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur mitteilte. So solle sowohl der interreligiöse Dialog gefördert als auch Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit entgegengewirkt werden. Es gelte, Vorurteile gegenüber Jüdinnen und Juden, Musliminnen und Muslimen abzubauen, sagte die Sprecherin.
Im November solle demnach ein erster Termin in der Marie-Curie-Schule in Völklingen stattfinden. Bei dem Projekt handelt es sich nach Angaben der Sprecherin um ein von der Landesregierung unabhängiges Projekt, das die Staatskanzlei und das Bildungsministerium jedoch unterstützen – etwa bei der Realisierung der Besuche in den Schulen.
Mit Bezug auf den Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 und anti-israelische Proteste in Deutschland wurde das Projekt der Schulbesuche Anfang 2024 in der Staatskanzlei angekündigt. Fünf Islam-Verbände überreichten dabei Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) eine Erklärung gegen “jede Form antisemitischer und antiislamischer Äußerungen und Taten sowie jede Form von Gewalt”.
Rehlinger begrüßte die Initiative und sprach von einer wertvollen Geste des Respekts. Laut Staatskanzlei leben rund 50.000 Menschen muslimischen Glaubens im Saarland. “Wir erleben an zu vielen Stellen, dass nur das Trennende betont wird”, sagte die Politikerin. Bei Religion gehe es jedoch um Nächstenliebe.