Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten arbeitet im laufenden Jahr an 21 Sanierungsvorhaben in Brandenburg und Berlin. 2024 seien dabei Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von rund 35 Millionen Euro geplant, sagte Generaldirektor Christoph Martin Vogtherr am Freitag in Potsdam. Dies sei die höchste Summe, die in der Geschichte der 1995 gegründeten Stiftung in einem Jahr in die Rettung der Schlösser und Gärten investiert werde.
Derzeit liefen Sanierungsmaßnahmen unter anderem am Orangerieschloss, der Villa Liegnitz und der Meierei im Potsdamer Park Sanssouci, am Schloss der Berliner Pfaueninsel sowie am Kleinen Schlosses im Park Babelsberg, hieß es. Genehmigte Bauunterlagen lägen unter anderem für die Römischen Bäder und mehrere Bereiche des Neuen Palais im Park Sanssouci sowie für die Innenräume von Schloss Cecilienhof vor.
Ende April will die Stiftung mit einer Open-Air-Ausstellung in ihr Themenjahr zum Klimawandel starten. Durch extreme Hitze, intensive Sonneneinstrahlung und anhaltende Trockenheit seien inzwischen fast 80 Prozent der Gehölze im Potsdamer Unesco-Welterbepark Sanssouci geschädigt, sagte Vogtherr. Die Ausstellung mit 30 Stationen im Schlosspark werde unter anderem Strategien und Fortschritte im Umgang mit dem Klimawandel vorstellen.
Vogtherr sagte, das derzeitige Parkbild mit großen Bäumen werde nicht mehr lange zu halten sein. „Die Parks bauen sich gerade dramatisch selber um“, sagte er. Ziel sei, mit geeigneten Maßnahmen dafür zu sorgen, dass die Gestaltung der als Kunstdenkmäler geschützten Anlagen dennoch langfristig bewahrt werden kann.
Seit 2017 würden im Park Sanssouci vor allem aufgrund von Folgen des Klimawandels jährlich zwischen 160 und 300 Bäume gefällt, hieß es. In der Ausstellung „Re:Generation. Klimawandel im grünen Welterbe – und was wir tun können“ sollen vom 27. April bis Ende Oktober auch Alltagstipps für den Umwelt- und Klimaschutz gegeben werden.
In der Open-Air-Ausstellung soll den Angaben zufolge unter anderem ein Fokus auf die Themen „Ressource Wasser“ sowie „Baumleben und -sterben“ gerichtet werden. Auch die Pückler-Stiftung für Park und Schloss Branitz in Cottbus werde mit einer eigenen Station zu Gast sein, hieß es. Verschiedene weitere Ausstellungen und Sonderpräsentationen sind im laufenden Jahr unter anderem im Marmorpalais im Neuen Garten in Potsdam geplant.
Die Besucherzahlen sind laut Vogtherr weiter gestiegen. 2023 seien in den Schlössern der Stiftung knapp 1,3 Millionen Besucherinnen und Besucher gezählt worden, rund 200.000 mehr als im Vorjahr. Die Einnahmen aus Ticketverkäufen seien von gut 6,7 auf knapp neun Millionen Euro gestiegen. Das Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 sei jedoch noch nicht wieder erreicht worden. 2019 wurden mehr als 1,5 Millionen Gäste gezählt und mehr als zehn Millionen Euro Eintrittsgelder eingenommen. 2023 war der Betrieb der Schlösser erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder ohne Auflagen möglich.