Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen früheren Mitarbeiter der Stiftung Preußischer Kulturbesitz erhoben. Dem heute 57-Jährigen werde Bestechlichkeit in 16 Fällen vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Berlin mit. Der Mann soll Geld für rechtswidrige Aufträge an eine Dachdeckerei erhalten haben. Der Angeschuldigte bestreite die Vorwürfe.
Laut Staatsanwaltschaft war der Mitarbeiter zwischen Mai 2015 und Februar 2018 für die Staatlichen Museen zu Berlin in der Stiftung Preußischer Kulturbesitz für die Auftragsvergabe an verschiedene Gewerke zuständig. Mit dem mittlerweile verstorbenen Inhaber eines Dachdeckerbetriebes soll er vereinbart haben, diesen bei der Auftragsvergabe zu bevorzugen. Im Gegenzug soll er dafür Geld gefordert und erhalten haben.
Die Staatsanwaltschaft geht von insgesamt 16 Anforderungen in Höhe von 56.200 Euro aus. Mindestens 35.800 Euro soll der Mann tatsächlich bekommen haben. Die einzelnen Beträge sollen zwischen 500 und 16.000 Euro gelegen haben.
Die Staatsanwaltschaft sieht darin einen Verstoß gegen die Dienstpflichten, da bewusst gegen Vergaberecht verstoßen worden sei. Konkret soll die Auftragsvergabe entweder freihändig erfolgt sein oder aber aus einer Auswahl von drei Angeboten, die allerdings allesamt von dem mittlerweile verstorbenen Dachdeckermeister erstellt worden seien.
Der Angeschuldigte bestreitet den Angaben zufolge die Tatvorwürfe. Die SPK hatte die Vorfälle unmittelbar nach Bekanntwerden im Frühjahr 2020 angezeigt.