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Präses Latzel: Ostergeschichte gibt Hoffnung über Tod hinaus

Der rheinische Präses Thorsten Latzel hat die besondere Bedeutung der Ostergeschichte für den eigenen Alltag betont. „Diese Geschichte ist für alle, die gerne glauben würden, aber nicht wissen, wie“, sagte er laut Predigttext am Ostersonntag in einem SWR-Radiogottesdienst in der Heddesdorfer Kirche in Neuwied. „Für alle, die sich nach Sinn, Halt, Hoffnung sehnen – über den Tod hinaus“. Die Ostergeschichte richte sich auch an alle, die den Schmerz kennen, das Liebste verloren zu haben und dennoch von der Liebe nicht lassen könnten, sagte der leitende Geistliche der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Mitte des christlichen Glaubens: die Auferstehung Jesu Christi von den Toten nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz. Die Geschichten von Jesu Leiden, Tod und Auferstehung werden von allen vier Evangelisten in der Bibel beschrieben. Sie erzählen, wie Jesu Jüngerinnen und Jünger am Ostermorgen das leere Grab entdecken und ihnen dort Engel erscheinen, die Jesu Auferstehung verkünden.

„Ich weiß nicht, wie Ihre Ostergeschichte geht – wo Sie mit dem Sterben, dem Tod konfrontiert sind und ob Sie eine Hoffnung wider den Tod haben“, sagte Latzel laut Predigttext. Für ihn sei Ostern, wenn er die Nummer seiner verstorbenen Eltern nicht aus seinem Handy lösche. „Weil ich glaube, dass Gottes Geschichte mit ihnen weitergeht, auch wenn ich sie nicht mehr erreiche“, betonte der Theologe. Ostern sei auch, wenn er mit anderen versuche, Christus nachzufolgen und Traurige zu trösten, Einsame zu besuchen sowie Hungrige zu speisen. „Ostern ist, wenn ich gemeinsam mit anderen Hass, Gewalt, Unrecht widerspreche – in der trotzigen Hoffnung, dass Gott es am Ende gut machen wird“, betonte der rheinische Präses.

In dem von SWR4 übertragenen Gottesdienst wirkten neben Latzel der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Neuwied, Detlef Kowalski, als Gastgeber und Liturg, sowie Isolde Frei als Lektorin mit. Die musikalische Gestaltung übernahmen den Angaben zufolge Kirchenmusikerin Susanne Bischof an der Orgel sowie am Klavier, die auch das Chorensemble Giocoso leitet. Auf der Trompete musizierte Marc Podschadly.