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Präses Latzel: Gemeinden sollen für Frieden und Versöhnung werben

Vor dem Hintergrund der andauernden Kämpfe im Nahen Osten hat sich der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, mit einem Brief an alle Pfarrerinnen und Pfarrer, Presbyterien und weiteren Mitarbeitenden in den rheinischen Gemeinden und Kirchenkreisen gewandt. In dem Schreiben von Freitag, das dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt, ruft der Präses dazu auf, für Frieden zu werben, dem Antisemitismus entgegenzutreten und Zeichen der Versöhnung zu setzen.

„Beten Sie weiter für Frieden in Israel und Palästina. Greifen Sie das Thema in Ihren Gottesdiensten auf“, erklärte Latzel. Zudem solle den jüdischen Gemeinden in der Nachbarschaft Solidarität bekundet werden. „Setzen Sie ein klares Zeichen gegen Antisemitismus und Judenhass, jeden Tag und gerade auch angesichts der kommenden Gedenkfeiern zur Reichspogromnacht. Jede Form von Antisemitismus findet in unserer Evangelischen Kirche im Rheinland den schärfsten Widerstand“, betonte der leitende Theologe der Landeskirche.

Darüber hinaus sollten die Vertreter der Gemeinden und Kirchenkreise aber auch den Kontakt mit muslimischen Gesprächspartnern suchen: „Nehmen Sie Anteil an der Sorge, die Menschen aus Gaza oder dem Libanon um das Leben und die Sicherheit auch ihrer Familien haben. Auch der Gefahr einer anti-muslimischen Polarisierung in unserer Gesellschaft müssen wir uns als Evangelische Kirche im Rheinland gemeinsam mit unseren Gesprächspartnern entgegenstellen.“ Überdies sollten durch Kollekten und Spenden Organisationen, die in Israel und Palästina humanitäre Hilfe leisten, unterstützt werden. „Fördern Sie Initiativen, die auch jetzt im Krieg noch immer für Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern eintreten“, unterstrich der Präses.

Latzel räumte ein, dass „die grausame Brutalität des Angriffs auf Israel“ noch immer schockiere. „Unfassbar ist das Leiden, das die Hamas mit ihrem blutrünstigen Massaker über die Menschen in Israel gebracht hat und in der Reaktion darauf auch über die Menschen im Gaza-Streifen. Mit großer Sorge und Angst sehen wir die täglichen Nachrichten vom Krieg, der in Israel und in Gaza tobt, der Leid auf beiden Seiten schafft und der sich weiter auszuweiten droht.“ Zudem sehe man „erschreckende Bilder von Antisemitismus und Judenhass in unserem eigenen Land“.