Die Stiftung Ettersberg lädt am 17. September in die Erfurter Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße zu einer Podiumsdiskussion über die Transformation des Gedenkens ein. Diskutiert werde, wie sich Denkmäler verändern und welche Fragen und Herausforderungen damit für die Gegenwart verbunden sind, kündigte die Stiftung am Dienstag in Erfurt an.
Auf dem Podium sitzen die Historikerin Julia Landau und der Historiker Franz Waurig von der Gedenkstätte Buchenwald. Beide sind Mitherausgeber des in diesem Jahr erschienenen Sammelbandes „Transformation des Gedenkens. Lokales Erinnern an sowjetische Verhaftungen der Nachkriegszeit“. Weitere Podiumsteilnehmerinnen sind die Menschenrechtsaktivistin Natalia Baryshnikova von Memorial Russland und die Historikerin Annegret Schüle vom Erfurter Erinnerungsort Topf & Söhne.
Der Umgang mit Geschichte werde insbesondere im öffentlichen Raum ausgehandelt und schlage sich in der Errichtung von Gedenktafeln und Denkmälern nieder, heißt es in der Ankündigung. Erst nach dem politischen Umbruch 1989 seien „Weiße Flecken“ in der Geschichtsschreibung offengelegt worden, wie die jahrzehntelang beschwiegenen Sowjetischen Speziallager.
Dabei sei stets die Frage diskutiert worden, wie man an die Verfolgung während der sowjetischen Besatzungszeit erinnern könne, ohne die vorangegangene NS-Diktatur auszublenden. In Russland werde derweil die Erinnerung an den Stalinismus von offizieller Seite verklärt und unabhängige Projekte würden attackiert und Gedenktafeln entfernt.