Artikel teilen:

Podcastreihe schildert 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Münster (epd). Ein neuer Podcast der Universität Münster wirft historische Schlaglichter auf 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. In der Reihe «Zugehörig oder ausgegrenzt?» berichten Forscher aus dem Alltag und religiösen Leben von Juden ebenso wie über Ausgrenzung und Verfolgungen, wie das Exzellenzcluster Religion und Politik am Montag in Münster mitteilte. Jüdisches Leben werde durch ausgewählte Fallbeispiele von der Ersterwähnung in der Spätantike bis in die Gegenwart dargestellt.

   Die Erinnerung an die eigene Geschichte, wie sie im bundesweiten Festjahr «1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland» gepflegt werde, sei seit jeher Bestandteil der jüdischen Kultur, erklärten die Judaistinnen Regina Grundmann und Katrin Kogmann-Appel vom Exzellenzcluster. Zusammen mit Forscherinnen und Forschern aus
Geschichte und Theologie gestalten sie die insgesamt neun Folgen des Podcasts, die wöchentlich erscheinen und von Bildquellen ausgehen.

   Die historische Bandbreite der Reihe reicht vom Gesetzerlass Kaiser Konstantins im Jahr 321 über Bücher der jüdischen Liturgie des Mittelalters und Urlaubsfotos jüdischer Bäderkultur auf Norderney bis zum «Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens» in den ersten Jahren der NS-Diktatur und dem Gedenken an den Holocaust heute. Dabei geht es den Angaben zufolge sowohl um «blühendes
jüdisches Leben in verschiedenen Perioden» als auch um «immer wieder auftretende Spannungen mit der Mehrheitsgesellschaft bis hin zu Ausgrenzung und Verfolgung».