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“Pilgern ist in” – Saison im zweitgrößten Wallfahrtsort eröffnet

Krisen, wohin man schaut. Dagegen könne man Hoffnung setzen, sagt Weihbischof Lohmann zum Start der Wallfahrtssaison in Kevelaer. Ein prominenter Kirchenmann fehlte bei der Eröffnung – aus gutem Grund.

“Pilgern ist in” – das sagte der Münsteraner Weihbischof Rolf Lohmann bei der Eröffnung der Wallfahrtssaison im niederrheinischen Kevelaer, dem zweitgrößten Wallfahrtsort in Deutschland. “Pilgern macht Freude. Wir können zu uns kommen, uns finden, gemeinsam auf dem Weg sein, uns austauschen über Gott und die Welt, zur Ruhe finden, Einkehr halten, zum Wesentlichen kommen, einen Haltepunkt einlegen, auftanken, den Akku der Seele füllen.”

Angesichts aktueller Krisen sei Hoffnung eine Haltung, die aus dem Glauben heraus wachgehalten werden müsse, so Lohmann am Donnerstag. Er verwies auf internationale Konflikte, gesellschaftliche Unsicherheiten und eine innerkirchliche Vertrauenskrise. Christinnen und Christen müssten diesen Herausforderungen nicht mutlos begegnen.

Wallfahrtsrektor Stefan Dördelmann dankte Lohmann für dessen spontane Bereitschaft, die diesjährige Pilgersaison zu eröffnen. Denn eigentlich habe der Münchner Kardinal Reinhard Marx vor Ort sein wollen, hieß es. Wwegen der anstehenden Papstwahl sei er jedoch bereits nach Rom gereist.

Die rund 28.000-Einwohner-Stadt Kevelaer gilt mit Hunderttausenden Pilgern jährlich als die zweitgrößte katholische Wallfahrtsstätte Deutschlands nach dem bayerischen Altötting. Anziehungspunkt ist das Marienbild “Trösterin der Betrübten” von 1641, der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648).