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Philippi: Wir dürfen Benachteiligung von Frauen nicht hinnehmen

Niedersachsens Gleichstellungsminister Andreas Philippi (SPD) fordert einen weiteren Abbau von Gehalts- und Lohnunterschieden zwischen Männern und Frauen. Rund 70 Prozent der erwerbstätigen Mütter verdienten nicht genug, um langfristig für sich und ein Kind vorzusorgen, sagte Philippi am Donnerstag anlässlich des Equal Pay Day am 7. März. Über die Hälfte der erwerbstätigen Frauen könne mit dem eigenen Einkommen die Existenz nicht über den gesamten Lebensverlauf absichern. „Das dürfen wir nicht einfach so hinnehmen.“

Frauen müsse eine wirtschaftlich unabhängige Existenz ermöglicht werden, forderte der Minister. Dafür müssten gesellschaftliche und strukturelle Benachteiligungen abgebaut werden. „Da sehe ich auch die künftige Bundesregierung in der Pflicht, entsprechende Weichen zu stellen.“ Der Equal Pay Day markiert die Ungleichheit in der Bezahlung von Mann und Frau für geleistete Arbeit.

Die erzielten Fortschritte dürfen laut Philippi nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Gefälle weiterhin hoch sei. Nach aktuellen Zahlen des Landesamts für Statistik Niedersachsen ging der Gesamtverdienstunterschied zwischen Frauen und Männern unabhängig von Branche, Beruf oder Arbeitszeitmodell im Jahr 2024 von 18 auf 15 Prozent zurück. Damit liegt Niedersachsen knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 16 Prozent. Seit 2006 ist ein Rückgang von insgesamt 10 Prozentpunkten zu verzeichnen. Der Verdienstunterschied bei vergleichbarer Qualifikation, Tätigkeit und Erwerbsbiografie sank derweil von 7 auf 5 Prozent. Bundesweit liegt dieser Wert bei 6 Prozent.