Niedersachsens Sozialminister Andreas Philippi (SPD) hat erneut gemeinsame Anstrengungen von Bund und Ländern für Verbesserungen in der Pflege angemahnt. Die demografische Entwicklung, verbunden mit einer steigenden Anzahl pflegebedürftiger Menschen sowie dem Fachkräftemangel hätten dazu geführt, dass die Stärkung der pflegerischen Versorgung bereits seit einigen Jahren oben auf der Agenda der niedersächsischen Sozialpolitik stehen, sagte Philippi am Mittwoch im Landtag. „Die entscheidenden Reformen zur Verbesserung der Situation in der Pflege müssen auf Bundesebene erfolgen.“
Das Land arbeite derzeit bei der Entwicklung einer grundlegenden Pflegereform mit anderen Ländern eng zusammen. Sowohl auf Landesebene als auch im Bund zeige sich aber, dass die großen Herausforderungen gemeinsam angegangen werden müssten, betonte Philippi. Er verwies dabei auch auf die Initiativkraft Niedersachsens mit der Fortführung seiner 2019 begonnenen Konzertierten Aktion Pflege als Projekt zwischen Land und Akteuren aus der Pflege. „Damit gehören wir bundesweit zu den Vorreitern.“
Die Konzertierte Aktion habe Wohlfahrtsverbände, private Anbieter, die Pflegekassen, Interessenvertretungen von Pflegenden, den Landesseniorenrat, die Sozialverbände und die Kommunen an einen Tisch gebracht. „Gemeinsam haben wir einen 10-Punkte-Plan entwickelt und verabschiedet: Wir wollen Fachkräfte für die Pflege gewinnen – unter anderem durch neue Möglichkeiten, den Abschluss zur Pflege-Assistenzkraft abzulegen“, sagte Philippi. Daneben würden beispielsweise auch alternative Arbeitszeitmodelle getestet. „Nur wenn wir Pflegekräften familienverträglichere Einsatzzeiten anbieten, werden wir mehr Fachkräfte länger im Beruf halten können.“
Philippi äußerte sich in einer von der SPD eingebrachten Aktuellen Stunde unter dem Titel „Konzertierte Aktion Pflege Niedersachsen – gute Pflege demografiefest aufstellen!“. Er sei überzeugt, dass das Land gemeinsam mit den Pflegeakteuren viel bewirken werde „für die Menschen, um die es uns geht“, sagte der Minister. Die SPD-Abgeordnete Andre Prell betonte unterdessen: „Die Herausforderungen in der Pflege sind noch nicht abgeschlossen.“