Die Bundesregierung will ein neues Berufsbild schaffen, um den Pflegeberuf aufzuwerten. Wie die Ausbildung zur Pflegefachassistentin aussehen soll, ist aber noch offen. Der Pflegerat dringt auf 24 Monate Ausbildungszeit.
Der Deutsche Pflegerat drängt die Bundesregierung, den Pflegeberuf schnell aufzuwerten. Deshalb müssten künftige Pflegefachassistentinnen und -assistenten solide ausgebildet werden, forderte Pflegeratspräsidentin Christine Vogler am Dienstag in Berlin.
Mitte Juli war der Referentenentwurf für eine bundeseinheitliche Pflegeassistenzausbildung präsentiert worden. Am Mittwoch wollen Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) den Entwurf für das Pflegefachassistenzeinführungsgesetz vorstellen.
Vogler forderte erneut eine Ausbildungsdauer von 24 Monaten. Eine kürzere Ausbildung gefährde die Qualität und pflegerische Versorgung. Wirtschaftliche Interessen der Arbeitgeber dürften niemals Vorrang vor der Pflegequalität haben. Auch müsse ein Schulabschluss eine Zugangsvoraussetzung zu dem Beruf sein.
“Pflege ist ein anspruchsvoller Beruf”, sagte die Pflegeratspräsidentin. “Eine Ausbildung zur Pflegefachassistenz von weniger als 24 Monaten führt langfristig zu hohen Kosten für Nachqualifizierungen. Es nützt niemandem, wenn die Ausbildung zwar beendet ist, die gewünschte Entlastung der Pflegefachpersonen jedoch ausbleibt, weil die notwendigen Kenntnisse in der Pflegefachassistenz fehlen.”
Vogler mahnte die Bundesregierung, das Pflegefachassistenzgesetz, aber auch das Pflegekompetenzgesetz “schnellstmöglich” parlamentarisch auf den Weg zu bringen. Die Gesetze seien “gemeinsam” der “Schlüssel zur Aufwertung des Berufsbilds, zur Bekämpfung des akuten Personalmangels in der Pflege und zur Verbesserung der pflegerischen Versorgung”. Zu beiden Gesetze gebe es “keine Alternative”, so Vogler weiter.