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Patientenschützer: Neuer Bundestag muss Corona aufarbeiten

Fünf Jahre nach dem ersten Corona-Lockdown werden die Rufe nach Aufarbeitung lauter. Patientenschützer sehen im Rückblick viele Fehler – vor allem im Bereich Pflege.

Nach Ansicht der Deutschen Stiftung Patientenschutz muss der neue Bundestag dringend die Corona-Maßnahmen aufarbeiten. “Die größten Fehler wurden in der Altenpflege gemacht”, sagte Vorstand Eugen Brysch am Sonntag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Schließlich hätten die Pflegeheime “zu den Brennpunkten und nicht zu den Brutstätten des Virus” gezählt.

“Das höchste Opfer des Politikversagens brachten die Pflegebedürftigen”, kritisierte er weiter. Denn die Politik habe alles machen wollen, aber dabei “das Wichtige aus den Augen verloren. Der Grundschutz in der Langzeitpflege fehlte, ein überzeugendes Testregime gab es nie und zusätzliche Hilfskräfte sowie Ausweichquartiere waren nicht mal angedacht.”

Auch die “einrichtungsbezogene Zwangsimpfung” habe dem Berufsklima geschadet, ohne das Virus zu stoppen, ergänzte Brysch: “Es braucht gesetzliche Grundlagen, um einer möglichen künftigen Pandemie effizient zu begegnen. “

Der erste Corona-Lockdown in Deutschland wurde vor genau fünf Jahren – am 16. März 2020 – beschlossen und trat am 22. März 2020 in Kraft. Er war mit zahlreichen Einschränkungen im öffentlichen Leben verbunden. Dieser Corona-Lockdown endete mit den ersten Lockerungen nach sieben Wochen am 4. Mai 2020.