Die baden-württembergische Landesregierung sollte bei Initiativen oder landesweiten Allianzen zur Fachkräftegewinnung die Sozialwirtschaft stärker berücksichtigen. „Die soziale Arbeit braucht genauso dringend Arbeits- und Fachkräfte wie Industrie und Handwerk“, sagte Uta-Micaela Dürig, Vorstand Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg, am Freitag laut Mitteilung in Karlsruhe.
Die freie Wohlfahrtspflege sei ein unverzichtbarer Teil der sozialen Daseinsvorsorge und müsse bei der Fachkräftegewinnung genauso unterstützt werden wie Wirtschaftsunternehmen, sagte Dürig weiter. Bis 2035 würden in der Langzeitpflege deutschlandweit über 300.000 Pflegekräfte fehlen. In Baden-Württemberg fehlten bereits in diesem Jahr mehr als 16.800 Erzieherinnen, um den Rechtsanspruch auf Betreuungsbedarf für alle Kinder im Land zu erfüllen.
Darüber hinaus wächst laut Dürig der Bedarf an sozialer Arbeit insgesamt. So hätten beispielsweise psycho-emotionale Belastungen bei jungen Menschen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren deutlich zugenommen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. (2202/15.09.2023)