Sportler aus verfeindeten Nationen machen Selfie: Olympia war für den Pfarrer der deutschen katholischen Gemeinde in Paris ein Fest des Friedens. Der Auftritt einer Athletin hat ihn besonders beeindruckt.
Olympia war nach Ansicht des Pfarrers der katholischen deutschen Gemeinde in Paris ein wunderbares Fest. Die Spiele hätten gezeigt, dass die Gesellschaft in ihrer Unterschiedlichkeit miteinander in Frieden leben könne, sagte Markus Hirlinger dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de (Montag). “Es war eine Chance, ein paar Wochen lang die großen, schweren Themen hintanzustellen.” Die Olympischen Sommerspiele in der französischen Hauptstadt Paris waren am Sonntag zu Ende gegangen.
Hirlinger erinnerte daran, dass etwa Sportler aus Süd- und Nordkorea ein gemeinsames Selfie gemacht hätten. “Natürlich darf man den Sport nicht überbeanspruchen, aber es ist ein Zeichen, dass da etwas miteinander geht, dass man miteinander Leben teilt, miteinander Freude und Hoffnung teilt.”
Die Kirche hat laut dem Pfarrer während der Spiele versucht zu zeigen, dass sie Menschen willkommen heiße. “Das heißt, alle Kirchen waren offen und haben Sportlerinnen, Sportler und Besucher eingeladen, eben auch mit besonderen Gottesdiensten”, so Hirlinger. “Sie haben gezeigt, dass sie alle Menschen respektieren und willkommen heißen, egal welcher Nationalität oder welcher Hautfarbe.”
Mit Blick auf die Aussagen der deutschen Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye zu ihrem Glauben sagte Hirlinger: “Es war eine Freude, dieses Zeugnis dieser Sportlerin zu sehen, weil wir das bei deutschen Sportlern nicht gewohnt sind.” Der Glaube könne eine innere Stärkere ermöglichen. “Er kann die psychischen und physischen Kräfte fokussieren. Das hat sicherlich eine Auswirkung.”
Ogunleye hatte Gold im Kugelstoßen gewonnen. Danach hatte sie in einem ZDF-Interview betont, wie viel Kraft ihr der christliche Glaube schenke. In einer Pressekonferenz hatte sie zudem ein religiöses Lied angestimmt.