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Organisation: Gewalt erschwert humanitäre Hilfe im Südsudan

Afrikas jüngster Staat Südsudan steht weiter am Abgrund: Kämpfe breiten sich aus, Menschen müssen fliehen. Die Konsequenzen für die Bevölkerung sind verheerend.

Kämpfe und politische Spannungen im Südsudan in Ostafrika bedrohen Millionen Menschen. Nach Einschätzung der Organisation Care vom Freitag können viele nicht mehr mit Hilfsgütern versorgt werden. Hunger und Krankheiten breiten sich aus.

Laut Care bedroht ein Cholera-Ausbruch viele Menschen. Es gebe landesweit bereits mehr als 44.000 bestätigte Fälle und 800 Todesopfer. In überfüllten Gesundheitszentren würden Erkrankte unter freiem Himmel behandelt. Cholera breitet sich aus, wenn Trinkwasser und Lebensmittel verunreinigt sind.

Besonders betroffen sind demnach Frauen und Mädchen. Sie versorgten häufig kranke Familienmitglieder und müssten lange Wege zur Wasserbeschaffung zurücklegen. Die eskalierenden Spannungen erhöhten zudem das Risiko von Gewalt und sexuellen Übergriffen durch bewaffnete Gruppen.

Da vielerorts Ernten aufgebraucht sind, seien Menschen – gut zwölf Millionen leben im Südsudan – verstärkt auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Laut der Organisation IPC haben zwischen April und Juni 7,7 Millionen Menschen nicht ausreichend zu essen. 2,5 Millionen von ihnen seien von extremem Hunger bedroht.

Im Südsudan hatte es zuletzt im Bundesstaat Upper Nile Kämpfe gegeben. Rund 100.000 Menschen flohen. Auch gibt es politische Spannungen innerhalb der Einheitsregierung in der Hauptstadt Juba. Sie entstand 2018 durch ein Friedensabkommen, das nach einem Bürgerkrieg geschlossen wurde. Stabilität hat das seither jedoch nicht gebracht.