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Olympisches Gold dank Gott – Kugelstoßerin Ogunleye über Glauben

Eine Ruhe, die nicht von dieser Welt ist: Mit dieser Empfindung ging die deutsche Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye an den Start – und holte mit 20 Metern Weite Gold. Für sie ist der Glaube sehr wichtig.

Mit Gott zu Olympia-Gold: Yemisi Ogunleye (25) hat in Paris den Sieg für Deutschland im Kugelstoßen geholt – und danach am Freitagabend in einem ZDF-Interview betont, wie viel Kraft ihr der christliche Glaube schenke. In einer Pressekonferenz stimmte sie zudem ein religiöses Lied an. Nicht nur in der Sportwelt, sondern auch in Sozialen Medien wurde die Sportlerin mit ihrem finalen Stoß über 20 Meter gefeiert. Auch von kirchlicher Seite kam Lob.

“Yemisi Ogunleye ist nicht nur eine große Athletin, sondern auch eine wunderbare Sängerin”, schrieb der Sportbischof der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Stefan Oster aus Passau, am Samstag auf Facebook. Sie habe den Gospel gesungen, “um ihren Dank an Gott auszudrücken”. Ogunleye und die Hürdenläuferin Sydney McLaughlin aus den USA, die sich ebenfalls zu Gott bekannt habe, hätten als Olympiasiegerinnen “wunderbare Glaubenszeugnisse” abgegeben – nach der Kontroverse über queere Szenen bei einer angeblichen Darstellung des “Letzten Abendmahls” auf der Olympia-Eröffnungsfeier.

Im Interview hatte Ogunleye über den Moment vor dem entscheidenden Stoß gesagt: “Ich habe einfach so eine unfassbare Ruhe in dem Moment verspürt, die nicht von dieser Erde ist.” Und: “Ich bin in den Ring gegangen, habe meine Hände erhoben und gesagt: Gott, das ist ein Moment, den du mir versprochen hast.” Sie sei mit “vollem Glauben” an den Start gegangen und habe alles gegeben. Ihr Herz sei erfüllt mit Dankbarkeit, auch den Menschen gegenüber, die an sie geglaubt hätten. “Jetzt sind wir Olympiasieger, es ist so unglaublich.”

Stefanie Heinrichs, Social-Media-Expertin des Portals katholisch.de, sagte am Wochenende der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), dass Ogunleye mit ihrem Sieg in digitalen Netzwerken zu einem Vorbild geworden sei. “Jeder möchte gerne erfolgreich sein und das traumhafte Märchen von olympischem Gold miterleben. Und hier ist nun eine Frau, die trotz einer Verletzung einen solchen Erfolg vorzuweisen hat.”

Heinrichs sagte, sie denke schon, dass Ogunleye viele junge Frauen inspirieren könne, offener mit ihrem Glauben umzugehen. “Wenn man in Sozialen Netzwerken merkt, da ist etwas Positives am Glauben und darauf gibt es positive Reaktionen, dann ermutigt das.” So könne auch eine virtuelle Gemeinschaft entstehen, weil Menschen merkten, dass sie nicht alleine seien.