Artikel teilen:

Ökonomen: Schulden für Infrastruktur nicht wichtigstes Thema

Bürokratie, Rente, Energie: Diese Reformen halten Ökonomen einer Umfrage zufolge für entscheidend. Sie seien sogar wichtiger als neue Schulden für die Infrastruktur.

Bürokratieabbau sei das wichtigste Reformthema der neuen Bundesregierung, sagen Ökonomen laut einer Umfrage des Ifo Instituts in München
Bürokratieabbau sei das wichtigste Reformthema der neuen Bundesregierung, sagen Ökonomen laut einer Umfrage des Ifo Instituts in MünchenImago / Wolfilser

Nach Ansicht führender Wirtschaftsexperten wären Reformen in den Bereichen Bürokratie, Renten-, Energie- und Klimapolitik wichtiger, als neue Schulden für die Infrastruktur zu machen. Das teilte das Ifo Institut in München mit. Es hatte den Angaben zufolge in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung insgesamt 205 Professoren der Volkswirtschaftslehre dazu befragt.

Demnach befürworten die befragten Ökonomen Schulden zur Finanzierung der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. 71 Prozent von ihnen hätten sich für die Finanzierung über ein neues Sondervermögen ausgesprochen, 68 Prozent für eine Ausnahme von der Schuldenbremse bei Verteidigungsausgaben. Bürokratieabbau sei das wichtigste Reformthema der neuen Bundesregierung, Rentenpolitik sowie die Klima- und Energiepolitik seien ebenfalls zentral.

Die Befragten bewerten den Angaben zufolge eine schwarz-rote Koalition positiv im Hinblick auf politische Stabilität und internationale Wettbewerbsfähigkeit: 63 Prozent von ihnen rechneten mit höherem Wirtschaftswachstum, 77 Prozent mit einer stärkeren Rolle Europas in internationalen Beziehungen. 58 Prozent rechnen mit positiven Auswirkungen auf die politische Stabilität.