In Nordrhein-Westfalen feiert eine Schulform, die schulische und berufliche Bildung verzahnt, Jubiläum: Berufskollegs bestehen hier seit 25 Jahren. „Unsere Berufskollegs sind aus der nordrhein-westfälischen Schullandschaft nicht mehr wegzudenken“, betonte Schulministerin Dorothee Feller (CDU) am Montag in Düsseldorf. Mit ihrer besonderen Struktur und ihrer Angebotsvielfalt seien sie einzigartig im Schulsystem.
Derzeit gibt es in NRW den Angaben nach 360 Berufskollegs. Dabei handelt es sich um eine Schulform, die in einem durchlässigen System in unterschiedlichen Fachbereichen in verschiedenen Bildungsgängen wie Agrarwirtschaft, Gesundheit, Informatik oder Wirtschaft verschiedene Möglichkeiten zur fachlichen Qualifikation anbietet. Zudem leisten Berufskollegs Anstrengungen zur sozialen Integration, auch in Form der schulischen Qualifikation von Menschen mit nichtdeutschem Pass und Deutsch als Fremdsprache.
Die Berufskollegs bieten Berufsabschlüsse im dualen System der Berufsausbildung, Berufsabschlüsse nach Landesrecht und Weiterbildungsabschlüsse. Sie ermöglichen es auch in vielen Fällen, doppelte Abschlüsse zu erzielen und beispielsweise gleichzeitig einen Berufsschulabschluss und die Hochschulzugangsberechtigung zu erhalten. Viele Berufskollegs bieten etwa die Möglichkeit, im Rahmen einer fachlichen Spezialisierung ein Fachabitur zu erwerben.
Den Grundstein für die Gründung der Berufskollegs legte der nordrhein-westfälische Landtag Ende der 1990er Jahre mit dem Berufskolleg-Gesetz. Seither haben die Schülerinnen und Schüler und Studierenden der Berufskollegs die Möglichkeit, alle Abschlüsse vom Ersten Schulabschluss bis zum Bachelor Professional zu erwerben. Neben den Schülerinnen und Schülern in den vollzeitschulischen Bildungsgängen, der dualen Berufsausbildung und beruflichen Weiterbildung besuchen nach Angaben des Ministeriums aktuell 10.400 junge Menschen die Ausbildungsvorbereitungsklassen zur beruflichen Qualifikation und Orientierung.