Die schwarz-grüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat am Montag eine Strategie für die Nutzung von Geothermie vorgelegt. Damit wolle man die Erschließung tiefer Erdwärmequellen unterstützen, sagte die Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) in Düsseldorf. „Bis 2045 wollen wir bis zu 20 Prozent des Wärmebedarfs klimaneutral mit Erdwärme decken.“ NRW bietet nach ihren Worten „beste Voraussetzungen für die Nutzung von Geothermie als zuverlässige und klimaneutrale Wärmequelle“.
Bei der Vorlage des Masterplans Geothermie NRW nannte Neubaur als zentrale Maßnahmen ein Explorations- und Bohrprogramm für eine bessere Datenlage bis 2028 sowie ein Instrument bei der NRW.Bank zur Absicherung des sogenannten Fündigkeitsrisikos. Das bedeute, dass die Landesregierung das finanzielle Risiko bei den ersten Bohrungen teilweise absichere, falls eine Bohrung nicht erfolgreich sei. Zudem fördere das Land in Zusammenarbeit mit der NRW.Bank ab sofort wieder Vorerkundungsmaßnahmen.
„Mit dem Masterplan Geothermie NRW legen wir als erstes Bundesland eine umfassende Strategie vor, um das enorme Potenzial der Erdwärme zügig und sicher zu erschließen“, sagte die Wirtschafts- und Klimaschutzministerin. Um die vielfältigen Vorteile der Erdwärme zu nutzen, beinhalte der Plan politische Ausbauziele für alle Nutzungsformen – von der oberflächennahen bis zur tiefen Geothermie.
Laut Wirtschafts- und Klimaschutzministerium sind die wesentlichen Vorteile der Erdwärme die ganzjährige Verfügbarkeit, die Grundlastfähigkeit, der Beitrag als heimische Energiequelle zur regionalen Wertschöpfung sowie die Möglichkeit, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Die oberflächennahe Geothermie bis zu einer Tiefe von 400 Metern könne der Versorgung von Einfamilienhäusern oder auch von Quartieren dienen – flächendeckend in ganz NRW.