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NRW-Schulministerin gegen generelles Handyverbot an Schulen

Keine starren Vorgaben: Die Schulministerin von Deutschlands größtem Bundesland hält ein generelles Handyverbot an Grundschulen nicht für sinnvoll – und wehrt sich gegen einen entsprechenden Antrag der SPD.

Die nordrhein-westfälische Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hat ihre Leitlinien zur Handynutzung an Schulen verteidigt und sich gegen ein von der SPD-Fraktion gefordertes Handyverbot ausgesprochen. Zwar stimme sie dem SPD-Antrag hinsichtlich schädlicher Auswirkungen von Social Media zu, sagte die Ministerin im Düsseldorfer Landtag am Donnerstag. Ein Verbot findettt sie aber nach eigener Aussage nicht sinnvoll. Stattdessen betonte sie die Selbstständigkeit der Schulen.

Das Schulministerium hatte Ende März eine Handlungsempfehlung zur Handynutzung an die Schulen ausgegeben, statt mobile Geräte gesetzlich einzuschränken. Die Ministerin erklärte, im Vorfeld wurde mit den Bildungseinrichtungen gesprochen. “Viele Schulen haben uns deutlich gesagt, bitte macht keine einheitlichen Vorgaben.” Es gebe oftmals bereits eigene Regeln und Schulen wollten die Handynutzung vor Ort passgenau handhaben. “Diesen Wünschen sind wir nachgekommen.”

Zudem liege den Leitlinien eine Muster bei, an dem die Schulen sich für ihre Regelungen orientieren können. Verbunden damit sei auch eine klare Ansage an die Schulen, sich selbst bis zum Herbst eigene Regeln zu geben. Das schließe eine Vermittlung von Medienkompetenz nicht aus, wie der Regierung aus Teilen der SPD vorgeworfen wurde. Feller verwies auf den landesweiten Medienkompetenzrahmen, Fortbildungsangebote und Programme wie “Medienscouts NRW”.

Die SPD hatte in ihrem Antrag ein generelles Handyverbot an Grundschulen gefordert. An weiterführenden Schulen sollten durch einen entsprechenden Ordnungsrahmen der Vormittag handyfrei werden und die Nutzung mobiler Geräte dann ausschließlich auf schulische Zwecke begrenzt werden. Der Antrag der SPD-Fraktion wurde nach der Debatte im Landtag an die zuständigen Ausschusse überwiesen.