NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat den früheren Bundesumweltminister und NRW-Staatspreispreisträger Klaus Töpfer als Vordenker und Kämpfer für Umwelt und Klima gewürdigt. Wie ein Sprecher der CDU am Dienstag in Berlin bestätigte, starb Töpfer am Samstag im Alter von 85 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit im Kreis seiner Familie. „Mit Klaus Töpfer verlieren Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa einen Vordenker und unermüdlichen Kämpfer für unsere Umwelt und unser Klima“, erklärte Wüst am Dienstag in Düsseldorf.
Der CDU-Politiker Töpfer habe als Bundesumweltminister, als Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und später in vielfältigen zivilgesellschaftlichen Rollen und internationalen Gremien den Kampf gegen den Klimawandel und für eine nachhaltige Entwicklung über Jahrzehnte international geprägt, erklärte Wüst.
Wüst bezeichnete Töpfer als Visionär, der vieles von dem, was heute diskutiert werde, schon vor Jahrzehnten vorausgesehen habe. „Dabei warb er stets für gemeinsame, ganzheitliche und gesellschaftsorientierte Lösungen, die auch die Armutsbekämpfung in den Blick nehmen.“ Globale Ideen und lokales Handeln habe er als politischen Ansatz vorgelebt. „Mit seiner außerordentlichen Beharrlichkeit und Geduld war Klaus Töpfer ein Kämpfer für die Bewahrung der Schöpfung und bis zuletzt ein weltweit gehörter und international geachteter Mahner.“
NRW habe es Klaus Töpfer zu verdanken, dass die Bundesstadt Bonn heute starker Standort der Vereinten Nationen sei, erklärte Wüst. Für sein Engagement wurde ihm deshalb 2019 der mit 25.000 Euro dotierte Staatspreis von Nordrhein-Westfalen verliehen. Er erhielt viele weitere Ehrungen und Auszeichnungen, darunter 1990 das große Bundesverdienstkreuz, 2002 den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und 2008 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für sein Lebenswerk. Er war Ehrenbürger seiner Heimatstadt Höxter und der Stadt Shanghai. Im vergangenen Jahr war er zudem Schirmherr des Schöpfungsgartens der Religionen auf der Landesgartenschau in Höxter.
Töpfer wurde 1938 in Waldenburg (Walbrzych) in Schlesien geboren. Nach der Vertreibung seiner Familie 1945 wuchs er in Westfalen auf. Seine berufliche Laufbahn startete er nach einem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Münster. 1971 wechselte er in die Politik, erst in die Staatskanzlei des Saarlandes, dann als Staatssekretär und ab 1985 als Umweltminister in Rheinland-Pfalz.